Eine Glosse von Manfred Scholz

So lange er lebt, hinterlässt der Mensch Schmutz – und der muss weg. Die Frage ist nur: Wer macht es? In Villen mit Kieswegen besorgt dies extra angestelltes Personal. Und bei den Normalbürgern? Da sind wir gezwungen, selbst Hand anzulegen. Eine Pflicht, der sich niemand gern stellt. Jetzt kommt die historische Rollenverteilung ins Spiel. Anno dunnemals waltete die Ehefrau emsig in Haus und Küche, inklusive Garten, der Mann verdiente das Geld. Das ist längst überholt, abgehakt, bewältigte Vergangenheit? Großer Irrtum!

Eine Umfrage brachte nämlich Erstaunliches zu Tage. Danach sind Männer, die im Haushalt anpacken, weiterhin eine klare Minderheit. 77 Prozent der Frauen gaben an, dass sie allein für Sauberkeit sorgen müssen. Lediglich ein Drittel der Männer gestand, regelmäßig zum Staubsauger oder zum Wischmopp zu greifen. Schlimmer noch: Hat ein Paar nämlich Kinder, sackt der Anteil der Putzmänner auf 14 Prozent.

Und es wird noch haarsträubender! So sind Männer nicht nur stinkfaul, sondern auch noch unehrlich. 18 Prozent gaben an, sie würden wirklich helfen. Dieser Aussage stimmten aber nur zehn Prozent der Frauen zu. Heißt also, dass Männer ihre Hilfe schönreden. Irgendetwas muss mit der Emanzipation schiefgelaufen sein.