Gerüstkonstruktion schützt den Verkehr. Baustelle bleibt noch bis Ende Juni bestehen

Moorrege. Die 220 Kilovolt-Stromtrasse des Stromnetzbetreibers Tennet wird derzeit bei Moorrege mit einer wesentlich leistungsstärkeren 380 Kilovolt-Leitung ersetzt, um den in Schleswig-Holstein erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien in die Verbrauchsschwerpunkte in den Süden Deutschlands zu transportieren.

An der Landesstraße 106 in Moorrege sind deshalb beidseitig der Straße, kurz vor dem Ortsausgang Richtung Appen, große Spezialgerüste von der Firma Cteam, die auf den Leitungsbau spezialisiert ist, aufgebaut worden. Diese Gerüste sollen verhindern, dass die Stromkabel während der Baumaßnahmen nach unten auf die Straße durchhängen und den Verkehr gefährden. Für die Aufrüstung der Stromtrasse wurden auch die Strommasten erhöht, die jetzt aus Gründen der Flugsicherheit teils mit oranger Farbe versehen wurden.

Laut Moorreger Verwaltung ist ein solcher Gerüstaufbau bei Stromtrassenprojekten üblich und auch verkehrsrechtlich vorgesehen. Die einzige Alternative zum Gerüstbau bestünde in einer Vollsperrung der L106 während der Bauzeit. Das sei aber die schlechtere Alternative. Die Tennet geht davon aus, dass die Baustelle noch bis voraussichtlich Ende Juni bestehen bleibt. „Das hängt auch vom Wetter ab“, so ein Tennet-Sprecher. Wenn es weiterhin stark regne und winde, könne es zu Verzögerungen beim Kabelbau kommen.

Im August 2013 sind die Baumaßnahmen im ersten genehmigten Bauabschnitt zwischen dem Umspannwerk in Kummerfeld und der Abzweigung zur Elbe, die die Modernisierung der Trasse zum Ziel haben, bei Moorrege gestartet. Die Trasse werde, so die Tennet, entsprechend der Wünsche vieler Anwohner um bestehende Siedlungsbereiche geführt, durch die bislang die 220-Kilovolt-Leitung führt. Dies sei mit Unterstützung der Kommunen und im Dialog mit Anwohnern im Bereich Kummerfeld und Moorrege erfolgt.

Gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Leitungsbau habe es lediglich drei Klagen gegeben. Wegen der Klagen umfasst der erste Bauabschnitt nur den Bereich zwischen dem Umspannwerk in Kummerfeld und der Abzweigung zur Elbe.