Wie ein leuchtend gelber Flickenteppich überziehen zahlreiche Felder mit blühendem Raps derzeit die Landschaft in Schleswig-Holstein.

Seestermühe. Ob akkurat begrenzt oder mit fließenden Grenzen wie auf diesem Feld zwischen dem Seestermüher Außendeichgelände und Pagensand – aus der Vogelperspektive sieht das alljährliche Spektakel besonders eindruckvoll aus.

Auf rund 100.000 Hektar, etwa einem Sechstel der Ackerfläche im Land, wird Raps angebaut. Die Blüte gilt als Vorbote des Sommers – in diesem Jahr begann sie immerhin etwa einen Monat früher als im vergangenen Jahr. Dabei entsteht jedes Jahr ein anderes Bild, denn auf einem Feld kann nur alle drei bis vier Jahre Raps angebaut werden.

In Mitteleuropa wird Raps seit dem 14. Jahrhundert angebaut. Die Saatkörner der Pflanze bestehen zu etwa 42 Prozent aus Öl. Während das herausgepresste Rapsöl heute vor allem in der Küche verwendet wird, landet der Rest der Saat als Futter zum Beispiel in den Trögen von Schweinen, Rindern und Geflügel. Außerdem wird das Öl zur Herstellung von Biodiesel genutzt.

Die beeindruckende Blüte, die stets auch Touristen anzieht, hält übrigens etwa drei bis fünf Wochen an. Ende Mai wird das schöne Schauspiel schon wieder verblüht sein.