Damit Geschichte sich nicht wiederholt, müssen wir aus den Fehlern in unserer Historie lernen und die richtigen Lehren ziehen.

Darum ist es nicht hoch genug anzuerkennen, was sich gerade in Quickborn in Sachen Vergangenheitsbewältigung tut. Ein ehemaliges Zwangsarbeiterlager, in dem auch jüdische Häftlinge zum Torfstechen gezwungen wurden, zu einem Mahnmal gegen NS-Verbrechen für künftige Generationen zu erklären, ist eine hervorragende Idee. Hier mitten im Himmelmoor ist Menschen Leid und Unrecht angetan worden. Daran für alle Zeit zu erinnern, ist Pflichtaufgabe für alle Menschen, die sich Toleranz und Aufklärung verpflichtet fühlen.

Besonders bemerkenswert ist die Idee der Initiative, ihren Förderverein nach jenem jüdischen Kriegsgefangenen zu benennen, der mit seiner Anfrage an die Stadt diesen Teil der Vergangenheit Quickborns wieder ans Tageslicht förderte. Henri Goldstein überlebte das tägliche Stechen von 15 Kubikmeter Torf, die Schläge und Demütigungen machten ihn aber zu einem Kriegsversehrten. Heute lebt der geschundene Mann, mittlerweile 94 Jahre alt und schwer krank, in Brüssel.

Wenn er hörte, welche Initiativen zur Aufarbeitung der NS-Zeit er ausgelöst hat, wäre er sicher froh. Das Leid, das er und seine Mitgefangenen erleiden mussten, wird es nicht mehr heilen können. Aber es zeigt, was aufrichtiges Engagement bewirken kann, das sich der Geschichte stellt und Verantwortung übernimmt.