Täter auf der Flucht. Nachbarn berichten von psychischen Problemen des Sohnes

Wedel. Am Sonnabend hat die Polizei gegen 16 Uhr in Wedel eine 51 Jahre alte Frau tot in ihrem Wohnhaus aufgefunden. Sie ist allem Anschein nach einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Der Täter ist flüchtig. Die Mordkommission der Bezirkskriminalinspektion Itzehoe hat in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Itzehoe die Ermittlungen aufgenommen.

Nachbarn der Toten hatten die Polizei zu dem Einfamilienhaus an der Rudolf-Breitscheid-Straße gerufen, weil sich besorgte Verwandte davor versammelt und lautstark das Öffnen der Tür gefordert hatten. Nachdem sich Beamte des Wedeler Polizeireviers Zugang verschafft hatten, entdeckten sie den Leichnam. Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus. Die Mordkommission sicherte bis zum frühen Sonntagmorgen Spuren.

Über einen möglichen Täter und das Motiv war zunächst nichts bekannt. Nachbarn berichten jedoch davon, dass sich einer der beiden Söhne der Getöteten in psychiatrischer Behandlung befand. Der junge Mann, der nicht mehr im Elternhaus lebte, soll immer wieder dort aufgekreuzt sein und für Ärger gesorgt haben. Es sei in der Vergangenheit deswegen mehrfach zu Polizeieinsätzen gekommen. Seine Eltern, die von den Nachbarn als ruhig und freundlich beschrieben werden, hatten unter anderem die Rollläden heruntergelassen. Vermutlich um sich vor ihrem Sohn zu schützen, so eine Nachbarin, denn der habe auch schon eine Fensterscheibe eingeworfen. Die Eltern hätten sehr unter dem Terror gelitten. Für einige Zeit sei es ruhiger gewesen, doch in den vergangenen Tagen soll der junge Mann wieder vermehrt um das Elternhaus geschlichen sein.

Ob es sich bei ihm um den flüchtigen Täter handelt, ist allerdings noch unklar. Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft wollten sich am Sonntag zu den laufenden Ermittlungen äußern. Die Leiche wird in den kommenden Tagen obduziert. Die Polizei in Itzehoe bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 04821/6020 zu melden oder den Polizeiruf 110 anzurufen.