Einfach nur peinlich

24. April: „Ist Schenefeld auf dem Holzweg?“

Als Zuhörer im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt empfand ich die Diskussion über die Umbenennung der Straße Holzkoppel provinziell und einfach nur peinlich. Auch manch ein Redebeitrag war nur schwer zu ertragen. Leider konnte sich unsere Bürgermeisterin, Frau Küchenhof, mit ihren Argumenten für eine Umbenennung der Straße im Ausschuss nicht durchsetzen. Ich habe den Eindruck aus der Sitzung mitgenommen, wenn es um moderne Themen geht, tun sich unsere Volksvertreter fast alle etwas schwer.

Die Umbenennung einer Straße sollte kein weltbewegendes Thema sein. Wichtiger wäre das Thema Stadtentwicklung in den kommenden 30 Jahren. Unser Nachbar Wedel startet gerade seine erste Klimakonferenz, zu der auch Bürger und Unternehmen eingeladen sind. Und was hat Schenefeld? Eine Diskussion über eine Umbenennung einer Straße. Wenn eine internationale Einrichtung mit 200 Wissenschaftlern den Wunsch äußert, eine unbedeutende Straße in Schenefeld umzubenennen, sollte der Ausschuss nochmals ernsthaft darüber nachdenken.

Willy Kanow, Schenefeld

International sehr gefällig

Ich kann den Widerstand gegen die geplante neue XFEL-Adresse gut verstehen und hoffe, dass die genannten Politiker standhaft bleiben. Warum muss man im vorauseilenden Gehorsam, für wen eigentlich, seine Identität wegschenken? Der Name Holzkoppel klingt auch international sehr gefällig, und sogar ein Chinese würde über kein „r“ stolpern. XFEL darf die neue Experimentierhalle gerne nach Rosalind Franklin oder Dorothy Hodgkin benennen. Schon mal daran gedacht?

Rüdiger von Ancken, Schenefeld

Traditionsfirma schützen

25. April: „Investor startet neuen Obi-Anlauf"

Soll hier ein mittelständisches Unternehmen mit vorbildlichem Service, der sich auf dem Fundament eigener qualitativer Ausbildung der Personals aufbaut, gezielt vernichtet werden? Ein Kettenbetrieb unmittelbar aufs Nachbargrundstück gesetzt, das ist schon ein relativ freches Unterfangen. Durch Gutachten gestützt? Nun ist die Praxis wissenschaftlicher Verbrämung eines mit einer bestimmten Zielrichtung vergebenen Auftragswerks nicht neu.

Was sind die angekündigten 70 neuen Arbeitsplätze hinsichtlich Bezahlung und sozialer Sicherung wert? Nun ist Kapital auch flüchtig. Schnell ist der Baumarkt weg, wie Hamburg mehrfach erfuhr. Und was macht Wedel, wenn der Konkurrent zuvor erledigt ist? Man kann nur hoffen, dass die Stadtplaner in Wedel den Wert des dem Standort verpflichteten Traditionsunternehmens erkennen und dieser Kampfansage einen Riegel vorschieben.

Peter Schmidt, Wedel

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