Warnstreik von 125 Mitarbeitern des Reha-Zentrums der Regio-Kliniken in Pinneberg und Schenefeld

Pinneberg/Schenefeld. Für einige Stunden traten die 125 Mitarbeiter des Reha-Zentrums der Regio-Kliniken am Montagvormittag in den Ausstand. Die Physio- und Ergotherapeuten sowie Sportmediziner, die an den Standorten in Pinneberg und Schenefeld arbeiten, fordern eine tarifliche Vereinbarung mit ihrem Arbeitgeber. „Das Reha-Zentrum der Regio-Kliniken ist die einzige der rund 100 Tochtergesellschaften des Sana-Konzerns, die keine tarifliche Regelung für ihr medizinisch ausgebildetes Fachpersonal hat“, begründete Sven Bergelin vom Bundesvorstand der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di diesen Warnstreik.

„Seit mehr als zehn Jahren hat es für die Kollegen keine Gehaltserhöhung gegeben“, sagt Heike Maser-Festersen, Vizechefin von ver.di Pinneberg-Steinburg. Manche Kollegen mit Hochschulabschluss würden für ihre Vollzeitbeschäftigung lediglich 2050 Euro brutto im Monat verdienen, was gut 500 Euro unter dem bundesweiten Tarifniveau liege. Davon könnten sie nicht leben, sagt sie: „Einige sind nur vorbeigekommen, um ihre Solidarität mit dem Streik zu bekunden, und sind anschließend zu ihrem Zweit-Job gefahren.“

Kliniksprecher Sebastian Kimstädt kündigte an, dass die Klinikleitung den Kollegen von der Reha GmbH der Regio-Kliniken eine neue Vergütungsstruktur anbieten wolle. „Wir können das Anliegen unserer Mitarbeiter verstehen. Sie leisten gute Arbeit. Das wollen wir honorieren.“ Allerdings will der Klinikbetrieb, der zu 25 Prozent dem Kreis Pinneberg und zu 75 Prozent dem Sana-Konzern gehört, der bundesweit 49 Krankenhäuser unterhält, nur eine haustarifliche Regelung unterbreiten. Das ist dem Betriebsrat und ver.di zu wenig. „Wir fordern eine Angleichung an den bundesweiten Tarifvertrag. Alles andere ist Erpressung“, sagt Verdi-Sekretärin Maser-Festersen. So sei das Reha-Zentrum einer der wenigen Bereiche innerhalb des Regio-Verbundes, der schwarze Zahlen schreibt, was Kimstädt bestätigt. Nächsten Dienstag treffen sich Betriebsrat, ver.di, Klinik- und Konzernleitung zum Gespräch.