Eine Glosse von Rainer Burmeister

Nun muss auch mal Schluss sein. Ich finde, jetzt reicht es! Ständig wird an Pinneberg herumgenörgelt, ständig wird die Kreisstadt niedergemacht: Pinneberg, die Stadt mit den höchsten Schulden. Pinneberg, die Stadt mit den meisten Ladenleerständen. Pinneberg, die Stadt mit den sanierungsbedürftigsten Schulen.

Und was ist mit den Erfolgen? Die werden totgeschwiegen. Ich meine nicht den großen Wurf , sondern den kleinen Fortschritt, den der Bürger unmittelbar zu spüren bekommt. Ein Beispiel: Mindestens zehn Jahre lang haben sich Radfahrer und Passanten, Senioren mit Rollatoren und Eltern mit Kinderkarren über die Holperpiste zwischen Schwimmbad und Bahnhof quälen müssen. Das Steinpflaster auf dem etwa 300 Meter langen namenlosen Verbindungsweg entlang der Bahntrasse und der Mühlenau war dank ständigen Baumwurzelwachstums zu einer der gefährlichsten Stolperstrecken der Kreisstadt geworden. Zwei Bürgermeister/innen lang tat sich nichts, außer, dass sich weh tat, wer dort von Fall zu Fall zu Fall kam.

Und dann, kaum, dass Urte Steinberg seit knapp 16 Monaten Verwaltungschefin ist, geht es Schlag auf Schlag: Altes Pflaster rausgerissen, Wurzeln gekappt, Weg befestigt, Sand drauf, und schon haben wir eine wunderschön ebene und preiswerte wassergebundene Decke (oder wie das heißt), auf der niemand mehr zu Fall kommt. Vorbildlich!

Wo wohl das alte Stolperpflaster geblieben ist? Sitzt jetzt Frau Steinberg „steinreich“ auf einem Steinberg? Vielleicht lässt sich der Haufen ja noch verhökern oder anderswo wiederverwenden. Zu tun gibt es genug: Der Fußweg an der Bismarckstraße zum Beispiel ist ebenso uneben wie der Radweg am Hindenburgdamm. Ein ideales Revier für kreative Straßensanierung. Also nix wie ran: Steinberg, übernehmen Sie!