Das Areal an der Flensburger Straße in Pinneberg soll attraktiver werden

Pinneberg. Was wird aus dem Gewerbegebiet an der Flensburger Straße, unweit der Autobahnabfahrt Pinneberg-Nord? Diese Frage stellten sich am Dienstag etwa 20 Frauen und Männer aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft und trafen sich im Pinneberger Hotel Cap Polonio zu einer sogenannten „Zukunftswerkstatt“. Das Arbeitstreffen stand unter der Schirmherrschaft der Pinneberger Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos).

Hauptinitiatorin des nachösterlichen Treffens war die Projektentwicklerin Dr. Kerstin Schulenburg, 53. Die gebürtige Hamburgerin, die in Berlin lebt, hat von ihrem Vater im Gewerbegebiet 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, Lager und Werkstatt geerbt. Davon stehen 1200 Quadratmeter leer. „Ich habe 5000 Quadratmeter in den vergangenen zwei Jahren umgebaut und neu vermietet“, sagte Kerstin Schulenburg bei dem Treffen. Ein neuer Mieter bei Kerstin Schulenburg ist der Elektrofachmarkt Expert Bening.

Insgesamt sollen in den vergangenen drei Jahren 20 Millionen Euro in das Gewerbegebiet an der Flensburger Straße, zwischen Haidkamp und Borsteler Weg gelegen, geflossen sein. Doch noch immer fehlen weitere attraktive Anbieter. Bisher haben sich Famila und Aldi mit großen Märkten dort angesiedelt, auch ein Golfausrüster, der TÜV und das Straßenverkehrsamt haben auf dem Gebiet ihren Sitz.

„Ich glaube an das Potenzial dieses Gebietes“, sagte Kerstin Schulenburg. Die nahe Autobahnab- und zufahrt mache den Standort zu einer „zentralen, gut erreichbaren Lage“ im Norden Pinnebergs. Schulenburg arbeitet mit der Pinneberger Unternehmerin Ines Kitzing zusammen, die Geschäftsführerin von Hass + Hatje ist. Ines Kitzing gehört auch das Areal des ehemaligen Bauzentrums Scheelk an der Flensburger Straße. Das 3500 Quadratmeter große Gebäude steht seit Dezember vergangenen Jahres leer. Über die Gründe für den Leerstand in dem Gewerbegebiet und mögliche Lösungen wurde bei dem Treffen viel diskutiert.

„Die Büsche an der Autobahn müssen entfernt werden, dann können die Autofahrer auf der A 23 das Gewerbegebiet besser erkennen und sehen, was sich dort tut“, sagte Ines Kitzing. „Wichtig ist, den Bekanntheitsgrad, die Sichtbarkeit und die Erreichbarkeit des Gewerbegebietes zu verbessern.“

Wichtig war es den Teilnehmern denn auch, dass künftig Busse das Areal an der Flensburger Straße anfahren sollen. Dazu sollen Gespräche mit der Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) geführt werden. „Wir wollen auch eine Werbe- und Interessengemeinschaft gründen“, bilanzierte Kerstin Schulenburg nach dem Treffen. Diskutiert wurde auch, eine große, von der Autobahn sichtbare, Werbeplattform aufzustellen, verkaufsoffene Sonntage durchzuführen und eigene Veranstaltungen wie Kinderfeste und Flohmärkte auf die Beine zu stellen. Durch den Tag führte Moderator Harald König von der Beratungsfirma Königsweg in Hamburg-Eppendorf. Er betonte die Bedeutung guter Kommunikation. „Ein Gespräch ist wertvoll, wenn es inspirierend ist und Orientierung gibt.“

„Der Standort Flensburger Straße muss bekannter werden“, sagte Pinnebergs Wirtschaftsförderer Stefan Krappa. „Dann wird sich auch die Kunden- und Besucherfrequenz erhöhen.“ Pinnebergs Bauamtschef Klaus Stieghorst sagte, die Anbieter an der Flensburger Straße „ergänzen das Sortiment in der Pinneberger Innenstadt. Sie passen von der Fläche nicht in die City“. Citymanager Dirk Matthiessen sprach von einer „gelungenen Auftaktveranstaltung mit sehr positiven Denkanstößen“.