Verwaltung der Regio-Kliniken wird mit 120 Mitarbeitern künftig im Dienstleistungszentrum in Elmshorn sitzen

Elmshorn/Uetersen. Noch sind die Büroräume leer. Kein Schreibtisch. Keine Stühle. Kein Rechner. Das wird sich von morgen an ändern. Dann ziehen als erstes die Mitarbeiter des Bildungszentrums der Regio-Kliniken in das Dienstleistungszentrum am Elmshorner Ramskamp, nach Ostern folgen die anderen. Dort hat der Krankenhausbetrieb drei Stockwerke angemietet, um seine 120 Verwaltungsmitarbeiter unterzubringen. Das Unternehmen gibt dafür seinen jetzigen Standort im früheren Krankenhaus Uetersen in der Bleekerstraße auf. Die Immobilie dort steht zum Verkauf. Für 980.000 Euro könnte sie den Eigentümer wechseln, sagt Kliniksprecher Sebastian Kimstädt über die Kaufpreisvorstellung seines Arbeitgebers.

Statt von einem Altbau aus, der im 19. Jahrhundert benannt nach Uetersens Ehrenbürgerin Cäcilie Bleeker errichtet wurde, werden die Kliniken künftig von modernen, hellen und schlichten Räumen im Südosten Elmshorns verwaltet. Profaner Auslöser dieser Umzugspläne sei zunächst gewesen, dass die Stadt Uetersen das Areal neben dem Bleeker-Stift, wo die Klinikbediensteten immer ihre Fahrzeuge parkten, plötzlich verkaufte. So machte sich das Klinikunternehmen nun Gedanken darüber, ob dies noch der richtige Standort sei oder ob die Verwaltung nicht besser in die Nähe der drei Krankenhäuser in Elmshorn, Pinneberg oder Wedel umziehen müsste. Kimstädt: „Es macht Sinn, die Verwaltung an die Klinikstandorte anzubinden.“

Der hohe Sanierungsbedarf in Uetersen, wo allein die Erfüllung der Brandschutzauflagen eine halbe Million Euro gekostet hätte, brachte diese Überlegungen in Schwung. Mehrere Objekte, die in Frage kämen, wurden begutachtet, wobei das Angebot der Eggert-Gruppe in Elmshorn, die bereits das frühere Talkline-Gebäude nebenan an die Kreisverwaltung vermietet hat, das wirtschaftlichste gewesen sei, erklärt Kimstädt. „Der Vermieter hat alle Räume nach unseren Wünschen umgebaut. Wir mussten selber kein Geld in die Renovierung stecken.“ Über die Höhe des Mietpreises sei allerdings Stillschweigen vereinbart worden, betont Kimstädt.

Erst zum 1. April sind die 2250 Quadratmeter Räume auf drei Etagen freigeworden. Das Firmenschild des neuen Mieters Regio-Kliniken hat EMV-Eggert-Mitarbeiter Thomas Piechowiak bereits vor der Drehtür des Dienstleistungszentrums angeschraubt. Auch die Parkplätze für die Mitarbeiter hinter dem Gebäude sind schon namentlich gekennzeichnet. „Jeder Mitarbeiter, der wollte, hat einen Parkplatz bekommen“, sagt Kimstädt.

Der Umzug erfolge in mehreren Etappen, erklärt der Kliniksprecher, damit der Ablauf reibungsloser funktioniert. So ist die IT-Abteilung bereits Anfang April zum Krankenhaus Wedel umgezogen. Diese Woche zieht das Bildungszentrum in den Ostflügel im Erdgeschoss ein, wo künftig auch die 243 Krankenpflegeschüler der Regio-Kliniken in kleineren Gruppen geschult werden, die bislang in Quickborn und Uetersen theoretisch ausgebildet wurden. In der Woche nach Ostern werden die anderen Abteilungen für Buchhaltung, Personal und Marketing und Geschäftsführung die Stockwerke eins und zwei belegen. Und die Bereiche Medizin-Controlling und Qualitätsmanagement, die unmittelbar für den Krankenhausablauf wichtig sind, werden an das Klinikum Elmshorn angedockt, das etwa einen Kilometer entfernt von der künftigen Verwaltungszentrale in der Agnes-Karll-Allee steht. „Kurze Wege sind da besonders von Vorteil“, sagt Kimstädt.

Auch wenn Uetersen nun endgültig nach 150 Jahren seinen Krankenhausbetrieb verliert, wertet Kliniksprecher Kimstädt den Umzug nach Elmshorn als „ganz normalen Vorgang, der bei uns keinerlei Emotionen hervorruft.“ Schließlich war es die Geschäftsführung des damaligen reinen Kreisunternehmens, die 2005 das Uetersener Krankenhaus schloss und auch deren Räume zunächst zwei Jahre lang leer stehen ließ, bis die Verwaltung dort wieder einzog. „Von Montag, 28. April, an sind wir nur noch in Elmshorn zu erreichen.“