Stadt will verkaufen. Forum Theater fordert, Spielstätte an der Lindenstraße zu erhalten

Pinneberg. Widerstand formiert sich gegen den Verkauf der Ernst-Paasch-Halle in Pinneberg. Am Donnerstagabend hat der Sprecher des Forum Theaters Pinneberg, Andreas Hettwer, Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos) in der Ratssitzung 430 Unterschriften von Theaterbesuchern aus Pinneberg und der Region übergeben.

„Diese Frauen und Männer plädieren dafür, dass die Ernst-Paasch-Halle als Kulturzentrum erhalten bleibt“, sagte Hettwer. „Wir brauchen eine Halle, in der wir auftreten können.“ Außer den Aufführungen des Theaters werden in der Halle auch Trommelkurse der Musikhalle angeboten.

Das Forum Theater Pinneberg hatte die Unterschriften vor und nach den Aufführungen des Stücks „Zartbitter“ in der Halle gesammelt. „Wir möchten, dass die Spielstätte erhalten bleibt“, sagte Andreas Hettwer. Seit der Gründung des Theaters im Jahr 1995 habe die Gruppe knapp 90 Produktionen auf die Bühne gebracht. „Das sind pro Jahr vier Erwachsenenstücke und ein Kinderstück.“

Die Theatergruppen in Pinneberg haben sich dagegen ausgesprochen, dass die Stadt wie angedacht die Ernst-Paasch-Halle verkauft und gleichzeitig das Geschwister-Scholl-Haus ausschließlich für die Jugendarbeit reserviert. Begründung: Das Forum Theater Pinneberg und die Pinneberger Bühnen bräuchten dann von August an eine neue Spielstätte.

Der Ausschuss für Kultur, Sport und Jugend tagt am Mittwoch, 16. April, um 18.30 Uhr im Ratssitzungssaal des Rathauses. Nach Vorschlag der Verwaltung soll die Ernst-Paasch-Halle samt dem Grundstück Lindenstraße 10 verkauft werden, allerdings mit der Vorgabe, dass die der Lindenstraße zugewandte „erhaltenswerte Fassade“ bestehen bleibt.

Bürgermeisterin Steinberg zeigte sich indes zuversichtlich, dass „keine Theatergruppe auf der Straße proben muss. Wir werden eine Lösung finden“. Bürgervorsteherin Natalina Boenigk, CDU, sagte, die notwendige Renovierung der Halle könne die Stadt bis zu 700.000Euro kosten. „Wo soll das Geld herkommen?“ Der Schuldenstand der Kreisstadt soll bis 2017 auf 182 Millionen Euro steigen.