Heilpädagogisches Förderzentrum Friedrichshulde bittet zum Richtfest. Kita-Chaos bislang ungelöst

Schenefeld . „Wir können bauen und das sogar zweigeschossig“, sagt Sabine Birkhoff mit Blick auf das fast fertige neue Schulgebäude. Der Geschäftsführerin des Heilpädagogischen Förderzentrums Friedrichshulde wurde genau diese Fähigkeit in den vergangenen Monaten während der hitzigen Debatten über die Schuld für das Kita-Chaos um die Biene Sonnenstrahl immer wieder abgesprochen. Mit dem Bau des Waldorfkindergartens an der Schenefelder Lindenallee hatte der Verein des Förderzentrums bereits im Oktober 2012 begonnen. Kurz danach verhängte der Kreis Pinneberg einen Baustopp, fror aufgrund von Ausschreibungsfehlern die Fördergelder ein. Seitdem ruht der Bau. Die Kita wird 2014 nicht fertig.

Ganz anders sieht es auf der anderen Straßenseite der Lindenallee aus. Am Freitag feierten Schüler, Eltern, Mitarbeiter des Förderzentrums und Gäste das Richtfest des neuen Schulgebäudes, an dem seit zehn Monaten gebaut wird. Zum ersten Mal durften die Kinder das Gebäude in Augenschein nehmen, in dem sie von August an unterrichtet werden. Und sie waren begeistert. Kein Wunder: Die Räume sind lichtdurchflutet. Eine gläserne Kuppel macht aus dem späteren Foyer einen hellen und gemütlichen Aufenthaltsraum. Für die Barrierefreiheit wird ein Aufzug eingebaut.

Der eine Million Euro teure neue Trakt, der vom Land mit 184.000 Euro gefördert wird, steht zwischen Verwaltungstrakt, dem angrenzenden Reitstall Friedrichshulde sowie dem alten Schulgebäude. Letzteres stammt aus dem Jahr 1968 und war den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Vor allem die heutigen Brandschutzbestimmungen machten den Neubau nötig. Auf 450 Quadratmetern über zwei Geschosse können jetzt etwa 40 Kinder und Jugendliche in Klassen- und Gruppenräumen unterrichtet werden. Zudem sind in dem neuen Gebäude ein Bewegungsraum, eine Bibliothek, das Lehrerzimmer und ein Foyer untergebracht. Erst einmal ziehen die jüngeren Schüler mit geistiger Behinderung ein, die auch größtenteils in den angrenzenden Wohngruppen des Förderzentrums untergebracht sind. Im alten Werkstattgebäude können sich dann die Schüler der Klasse 10 und 12 auf mehr Platz ausbreiten.

In Hinblick auf das Thema Inklusion strebt der Verein eine Zusammenarbeit mit dem Schenefelder Schulzentrum an. Die Idee ist es, den Unterricht zu verzahnen. Sprich: Schüler aus dem Schulzentrum könnten auch in den neuen Klassenräumen, die eben auch alle über angeschlossene Gruppenräume verfügen, unterrichtet werden.

Ob es auch auf der zweiten Baustelle des Vereins endlich vorangeht, die Kita Biene Sonnenstrahl je vollendet wird, entscheiden die jetzt geführten Übernahmeverhandlungen. Bis Anfang der Woche soll feststehen, ob die Stadt das Bauprojekt vom Verein übernimmt und dieser Plan scheitert.