Künstlerin verschönert Schulhof der Gemeinschaftsschule Barmstedt zur Klasse im Grünen

Barmstedt. Es ist ihr erstes Kunst-am-Bau-Projekt in Barmstedt und kommt bei allen Beteiligten gut an. „Das ist ein Super-Kunstobjekt, das Karin Weißenbacher an unserer Schule geschaffen hat“, freut sich Bernd Poepping, Leiter der Grund- und Gemeinschaftsschule Barmstedt mit ihren 1000 Schülern. Auf dem Pausenhof zwischen dem Gebäude B und der gesperrten Sporthalle tummeln sich täglich Hunderte Fünft- und Sechstklässler. Hier ragen nun zwei Granitstelen drei Meer in die Höhe, um in doppelter Hinsicht das Motto der Schule: „Hand in Hand“ künstlerisch darzustellen: Die Abdrücke von 80 Kinderhänden sind auf dem polierten Granitstein aus Nordschweden verewigt, und zwei stählerne Hände, die auf den Stelen in Positiv- und Negativform angebracht sind, scheinen fast den Himmel zu berühren.

Im vorigen Jahr erhielt die Barmstedter Malerin und Bildhauerin, die das Galerie-Atelier III auf der Schlossinsel betreibt, den Zuschlag für dieses 30.000 Euro teure Kunst-am-Bau-Projekt. Von den fünf Künstlern, die ihre Ideen eingereicht hatten, überzeugte die Preisjury aus Verwaltung, Politik und Schule Weißenbachers Vision mit Abstand am besten, berichtet Schuleiter Poepping. „Die Idee, Planung und Ausführung waren hervorragend. Karin Weißenbacher war jeden Tag da. Wir staunten nur, wie sich das Kunstwerk entwickelte und mit welchem Herzblut sie bei der Sache war.“

Drei Monate lang habe sie zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Hauke Asbahs an dem Kunstprojekt gearbeitet, das nicht nur aus den beiden Granitstelen mit den stählernen Handflächen besteht. Sie bilden den Mittelpunkt einer mit rotbraunen Klinkersteinen gepflasterten Kreisfläche, die einen Durchmesser von 30 Metern hat und von 27 Findlingen gesäumt wird, die den Schülern bequeme Sitzflächen aus Stein geben sollen. „Wir werden diesen Raum als ‚grünes Klassenzimmer’ für den Unterricht unter freiem Himmel nutzen, erklärt Poepping. Dazu hat Weißenbacher auch mehrere Platanen und Bambusbäume gepflanzt, die allerdings noch grün werden müssen.

„Die durchgestraffte und geradlinige Architektur in unmittelbarer Umgebung verlangte nach einem Konzept mit natürlichen, organischen und gerundeten Formen, um den Ort zu zentrieren und ein Areal der Begegnung zu schaffen, das die Schüler und die Betrachter zum Verweilen und Kommunizieren einlädt“, erklärt Karin Weißenbacher ihre Intention. „Hand in Hand steht hier auch für das Miteinander von Schülern, Eltern, Lehrern und Familien. Diese Gemeinsamkeit entspricht der Schulphilosophie der Grund- und Gemeinschaftsschule, in der ja ein Konzept der Integration angestrebt ist.“