Alle bisherigen Beschlüsse aufgehoben. Kreis soll handeln

Tornesch. Die SPD und die CDU haben sich zusammengetan, um den Bau der seit langem geplanten Kreisstraße22 voranzubringen. Gemeinsam haben sie jetzt im Tornescher Bauausschuss die vom städtischen Rat bisher verabschiedeten Beschlüsse, die unter anderem Alternativrouten für die K22 vorsehen, aufgehoben.

Zugleich wollen die Parteien mit ihrem gemeinsam gefassten Beschluss Einigkeit nach außen demonstrieren, um den Kreis in die Pflicht zu nehmen und den Druck für den Bau der Trasse zu erhöhen. So hat die Stadt mit der jetzigen Resolution etwa den Ausbau des Wischmöhlenwegs in Richtung Uetersen, für den der Kreis zuständig ist, wieder zur Priorität erklärt.

Von SPD und CDU wird nun gefordert, dass die K22 inklusive einer Bahnquerung bei Esingen in einem Zug gebaut wird. Lediglich die FDP stimmte gegen die Resolution, weil der Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Tornesch noch nicht vorliege. Daher sei eine Entscheidung verfrüht.

Der Bau des 30-Millionen-Euro-Projektes sollte nach mehrmaligen Verzögerungen laut dem Kreis in diesem Jahr beginnen. Weil das Land und die Bahn aber noch kein grünes Licht gegeben haben und wichtige Entscheidungen der Beteiligten noch ausstehen, ist das Projekt einmal mehr auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Das für das Planfeststellungsverfahren eingeplante Geld hat der Kreis daher zum Großteil anderweitig vergeben. Tornesch und Uetersen kritisieren dies und sehen darin ein falsches Signal von Seiten des Kreises. Beide Städte fordern vehement den Bau der Kreisstraße, damit sie verkehrlich entlastet werden.

Interessengemeinschaft Südtangente fordert eine komplette Neuplanung

Mit der Aufhebung der K-22-Beschlüsse aus den Jahren 2007 bis 2009 positioniert sich der Rat auch gegen die Interessengemeinschaft (IG) Südtangente K22 Esingen-Tornesch, die die K22 zwar wünscht, aber auf einer anderen als der bisher anvisierten Trasse. Die IG hatte zuletzt eine komplette Neuplanung für das Projekt gefordert, weil die derzeitigen Pläne bereits mehr als 30 Jahre alt sind und damit verkehrlich und auch städtebaulich überholt seien.