Kreisjugendring feiert 25 Jahre Jugendbildungsstätte im ehemaligen Krankenhaus Barmstedt. Finanzielle Ausstattung problematisch

Barmstedt. Jubiläumsstimmung beim Kreisjugendring. Vor genau 100 Jahren wurde das ehemalige Krankenhaus in Barmstedt gebaut, das seit 25 Jahren als Jugendbildungsstätte des Kreisjugendrings (KJR) fungiert, der wiederum seit 30 Jahren eine eigene Geschäftsstelle hat. Entsprechend festlich war die Laune auf der jüngsten Vollversammlung des KJR, der 60 Vereine und Verbände im Kreis Pinneberg repräsentiert. Zum Jubiläumsjahr überreichte die stellvertretende Kreispräsidentin Sabine Schaefer-Maniezki den beiden Geschäftsführern Birgit Hammermann und Ingo Waschkau kleine Geschenke im Namen des Kreises – keine Ehrennadeln, aber Krawatte und Tuch mit Kreiswappen. Ehrennadeln bekamen die beiden später beim Jubiläumsschmaus von Alfred Fichte, 76.

Birgit Hammermann, die seit 30 Jahren beim KJR arbeitet, und Waschkau, der seit 25 Jahren dabei ist, seien seine „Zieh-Kinder“. „Die machen hervorragende Arbeit und haben den Kreisjugendring zu einer Firma entwickelt, die Top-Leistungen bietet“, sagt Fichte anerkennend, der von 1974 bis 1997 Kreisjugendpfleger war. „Die Ehrennadeln mit dem Schleswig-Holstein-Wappen habe ich mir bei der Staatskanzlei in Kiel besorgt“, sagt Fichte.Im Kreis Pinneberg würden Ehrennadeln ja zurzeit kontrovers diskutiert, habe er der Landesregierung dazu mitgeteilt.

Etwas Wasser in den Jubiläumswein kippte der KJR-Vorsitzende Andreas Dirbach (den die Mitglieder wie den gesamten Vorstand anschließend einstimmig wiederwählten), indem er auf die knappe Finanzausstattung des Kreisjugendrings aufmerksam machte. Die 314.600 Euro, die der Kreis Pinneberg dem Verband mit seinen fünf Mitarbeitern und der Vielzahl an Aktivitäten jedes Jahr zur Verfügung stelle, sei nicht mehr auskömmlich, auch wenn der Vertrag noch so bis 2017 läuft. „Das Budget ist dasselbe wie 2005.“ Dabei hätten sich die Aufgaben vor allem im Bereich der Umweltbildung, wo 80 Prozent der Kindergärten zu Häusern der kleinen Forscher ausgebildet würden, erheblich vermehrt. Und die Kreisjugendpflege sei zu einer halben Stelle geschrumpft, die andere Hälfte stehe nun der Schulsozialarbeit zu. „Das bringt mich auf die Zinne.“

Allerdings schaffte es der KJR im abgelaufenen Geschäftsjahr 11.000 Euro in der Rücklage zu sichern, stellte Schatzmeister Torsten Skau in seinem Kassenbericht dar. Diese sei notwendig, um außergewöhnliche Belastungen wie die gestiegenen Betriebs- und EDV-Kosten und die sinkende Auslastung der Bildungsstätte abzufedern, die von immer kleiner werdenden Jugendgruppen gebucht werde, so der Kassenwart, der wie der ganze Vorstand einstimmig entlastet wurde.

Neu aufgenommen wurde der Verein „Stark durch Zirkus“, der Projekte für behinderte und sozial schwache Kinder anbieten will. Dessen Vorsitzende Bianka Ewald ist auch zur Zweiten Vorsitzenden des KJR gewählt worden, weil Stefan König das Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.