Von Mitte 2015 an sollen Mieter insgesamt 151 Wohnungen auf dem ehemaligen Kreishaus-Gelände beziehen

Pinneberg. Noch verhängt eine grüne Plane das ehemalige Kreishaus in Pinneberg. Hier, im Hochhaus an der Lindenstraße, Ecke Moltkestraße, wurden jahrelang die Geschicke des Kreises Pinneberg gestaltet und verwaltet. Mittlerweile arbeitet niemand mehr in dem Hochhaus, das zwei Gehminuten von der Fußgängerzone und fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt liegt. Und in wenigen Monaten wird das Hochhaus, das in den 1960er-Jahren gebaut wurde, Geschichte sein. Dann wird das Abbruchunternehmen Wilko Wagner von der Hamburger Veddel das Gebäude abreißen.

„Anfang Juli werden Bagger das ehemalige Kreishaus-Hochhaus suksessive von oben nach unten abreißen“, sagt der Rendsburger Bauunternehmer Michael Demandt, 66, dem Hamburger Abendblatt. „Die Betondecken, die Fassaden und das Mauerwerk werden geschreddert und receycelt.“

Der Bauingenieur gehört mit der Pinneberger Wohnungsbaugenossenschaft Neue GeWoGe zu den Investoren, die auf dem ehemaligen Kreishausareal Wohnungen und Büros errichten werden. Demandt hat 2,59Millionen Euro für das Grundstück gezahlt. Dafür bekam er das ehemalige Kreishaus mit dem Hochhaus an der Lindenstraße und das denkmalgeschützte frühere Krankenhaus am Drosteipark, das bis Herbst 2011 auch dem Landrat als Arbeitssitz diente. Die Neue GeWoGe hatte ihr Areal zum Preis von 960.000 Euro gekauft.

Bereits Anfang Juni beginnt Michael Demandt mit Hilfe des Abbruchunternehmers mit den Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Kreishaus-Gelände. „Dann kommen die alten Gebäude vor dem Kreistag, außer dem ehemaligen Krankenhaus, weg“, sagt Demandt.

Der Unternehmer hatte im Dezember 2013 eine Baugenehmigung für das ehemalige Kreishausgelände bekommen. Jetzt investiert er weitere 20 Millionen Euro und will fünf Wohnhäuser mit insgesamt 119 Wohneinheiten bauen. „40 Wohnungen werden für ältere Menschen hergerichtet werden“, sagt der Bauingenieur. „Alle 119 Wohnungen werden voll rollstuhlgerecht und barrierefrei gebaut werden. Und alle Wohnungen werden einen Balkon erhalten.“ Die Wohnungen sind zwischen 50 und 100 Quadratmeter groß. Demandt hat auch angekündigt, 140 Tiefgaragenplätze zu bauen – die alte Tiefgarage wird abgebrochen.

43 der 119 Demandt-Wohnungen sollen öffentlich gefördert werden. Die Bewohner werden eine Monatsmiete von 5,40 Euro pro Quadratmeter zahlen müssen. Die restlichen Wohnungen kosten 10,50 Euro pro Quadratmeter im Monat.

Bei der GeWoGe, die 32 Wohnungen mit einer Größe zwischen 60 und 120 Quadratmetern baut, sind die Bauarbeiten auf dem Gelände Moltkestraße/Von-Ahlefeldt-Stieg bereits im November gestartet. „Die Baugrube ist ausgehoben, wir bereiten das Fundament für das zweite Tiefgeschoss vor“, sagt Neue-GeWoGe-Vorstand Wolfgang Hermann dem Hamburger Abendblatt.

Ende April soll das erste Tiefgeschoss mit 28 Stellplätzen fertiggestellt sein. Im zweiten Tiefgeschoss werden Keller und Versorgungseinrichtungen gebaut. „Den Grundstein wollen wir im Juni legen, das Richtfest im Spätherbst feiern“, sagt Wolfgang Hermann. Für den Einzug der künftigen Neue-GeWoGe-Mieter hat der Vorstand auch schon ein genaues Datum parat: den 1. August 2015. Die durchschnittliche Netto-Kaltmiete wird sich auf 10,50 Euro pro Quadratmeter belaufen. Hermann spricht von einer „gehobenen Ausstattung“ für die Wohnungen.

Annähernd 100 Menschen hätten sich für die neuen Neue-GeWoGe-Wohnungen beworben, sagt Hermann. Die meisten Bewerber kämen aus Pinneberg. Michael Demandt hat nach eigenen Angaben bereits zwölf Reservierungen für seine insgesamt 119 Wohnungen vorliegen. Die Hochbauten sollen im Juli oder August dieses Jahres beginnen. „Die ersten Wohnungen sind Mitte 2015 bezugsfertig“, sagt Demandt, „die letzten Mieter werden Ende 2015 einziehen.“