Gemeinderäte in Ellerbek, Bönningstedt und Hasloh segnen Kompromissvorschlag ab. Sie gründen jetzt einen Zweckverband

Bönningstedt/Ellerbek/Hasloh. Kurz vor Toresschluss einigten sich Bönningstedt, Hasloh und Ellerbek auf einen Schulfrieden, der die Zukunft der Gemeinschaftsschule Rugenbergen sichert. Alle drei Gemeinderäte stimmten dem erst am 11. März gefundenen Kompromiss zu, der die Schulkosten unter den drei Trägergemeinden nach der Zahl ihrer Schüler aufteilt und den Betrieb einem Schulzweckverband überlässt, den die Gemeinden jetzt gründen wollen.

Hasloh und Bönningstedt fassten die Beschlüsse am Montagabend wenige Stunden vor Ablauf der Frist, die das Amt Pinnau gesetzt hatte. Danach musste der Kompromiss noch im März bestätigt werden. „Sonst hätte ich am 1.April die Schule zugemacht“, betonte Detlev Brüggemann, Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Pinnau. Allerdings hätte ihm dazu die Befugnis gefehlt. Vertreter des Bildungsministeriums in Kiel hatten bei dem Zusammentreffen mit allen Beteiligten im Kreishaus Elmshorn deutlich gemacht, dass sie eine Schließung der Schule nicht zulassen würden. Die Drohgebärde zeigt aber, wie ernst die Lage war. Schulleiterin Maike Hinrichsen bedankte sich bei den Gemeinderäten „herzlich im Namen meiner 394 Schüler.“

Der Schulstreit hatte sich durch das Ausscheiden Haslohs und Bönningstedts zum 1. Januar 2013 aus dem Amt Pinnau entzündet. Ellerbek, das nur noch 42 Schüler in Rugenbergen hat, wollte aus der gemeinsamen Trägerschaft aussteigen. Ein erster Kompromiss, den Landrat Oliver Stolz eingefädelt hatte, sah vor, dass Hasloh und Bönningstedt die Schule weiterführen sollten.

Das wiederum lehnte Hasloh ab, und Bönningstedt weigerte sich, alleine Schulträger zu sein. Beide argumentierten, das Amt sei zuständig, zumal der Amtsausschuss, dem sie nicht mehr angehören, den 887.000-Euro-Betriebskosten-Etat ohne ihre Zustimmung beschlossen hatte. Danach sollen dieses Jahr Bönningstedt 267.000 Euro, Hasloh 144.000 Euro und Ellerbek 97.000 Euro zahlen. Im Vergleich zur bisherigen Regelung, die die Drei-Millionen-Euro-Schulsanierung nach der Einwohnerzahl verrechnete, spart Ellerbek nun 40.000 Euro auf Kosten Bönningstedts. Hasloh und Bönningstedt stellten die Zahlungen ein, da die Schulträgerschaft nicht geklärt sei. Dies veranlasste das Amt, die Frist für die Annahme des Kompromisses auf den 31. März festzusetzen. „Die Gemeinden sollten wissen, wie ernst es uns ist“, so Brüggemann.

Dafür verzichteten Hasloh und Bönningstedt jetzt darauf, in den Kompromissvorschlag weitere Forderungen einzuarbeiten, die vor allem ihr Mitwirkungsrecht beim Haushalt sichern sollten. Diesen Passus empfahl die Quickborner Stadtverwaltung ihren beiden Vertragsgemeinden. Doch das lehnten beide Gemeinderäte ab. „Wir müssen jetzt Ellerbek Vertrauen schenken, damit wir vernünftig mit der Schule weiterarbeiten können“, sagte Bönningstedts Bürgermeister Peter Liske.