Gisela Werler überfiel in den 1960ern Sparkassen im Kreisgebiet

Kreis Pinneberg . Sie trug eine Sonnenbrille, einen kurzen Rock oder ein schickes Kostüm. Auf jeden Fall war sie sehr adrett gekleidet, wenn sie mit der gezogenen Waffe die Sparkassenfilialen überfiel. Gisela Werler, die erste Bankräuberin Deutschlands, machte sich als „Banklady“ einen Namen, weil sie bei ihren Überfällen Wert aufs Äußere legte. 19 Fililalen raubte die Hamburgerin in den 1960ern mit ihrem Komplizen aus. Auf ihrem Diebeszug waren sie auch im Kreis Pinneberg unterwegs. Besonders oft suchte Werler die Kreissparkasse Pinneberg heim, die im heutigen Schenefelder Bürgerbüro am Holstenplatz ansässig war. Gleich dreimal stand sie hier am Schalter. Insgesamt erbeutete das Paar 453.000 Mark, bis die Polizei sie stoppte.

Die Geschichte des räuberischen Duos ist von diesem Donnerstag, 27. März, an in den Hamburger Kinos zu sehen. Der Film „Banklady“ erzählt, wie Werler, gespielt von Nadeshda Brennicke, sich von einem Mauerblümchen, das in einer Tapetenfabrik in Hamburg arbeitet, in die schlagzeilenträchtige Diebin mit Sexappeal verwandelt. Hilft sie anfangs nur dem charmanten Hermann Wittorff (Charly Hübner) und seinem Kumpel Uwe (Andreas Schmidt) bei deren Raubzügen, ist sie am Ende die treibende Kraft.

Für den Film wurde sehr detailgetreu die Szenerie in Bad Segeberg aufgebaut, wo die Diebestour von Werle und Wittdorff endete. Mit einer Maschinenpistole bewaffnet, bedrohten die Räuber am 15. Dezember 1967 in der Segeberger Sparkasse 25 Menschen. Ihr letzter Coup. Mit der Beute schafften sie es nicht mehr zu entkommen. Wittorff wurde zu 13 Jahren, Werler zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Sie starb hinter Gittern. Weitere Infos auf www.banklady.de.