Bakterien halten sich trotz Spülungen hartnäckig in den Wasserleitungen. Kita-Schließung droht

Schenefeld. Sie heißen Pseudomonaden und wollen einfach nicht weichen. Die Bakterien, die sich in der Wasserleitung der Schenefelder Kita an der Bogenstraße festgesetzt haben, machen den Experten zu schaffen. Obwohl bereits mit verschiedenen chemischen Mitteln die Leitungen gespült wurden, finden sich laut Stadtverwaltung immer noch Spuren der Bakterien, die Eiterbläschen verursachen können.

Rückblick: Das Kita-Dilemma begann im Oktober 2013. Kurz vor Fertigstellung des neuen Kita-Anbaus bohrt ein Handwerker aus Versehen ein Loch in die Fußbodenheizung und setzt so alles unter Wasser. Der komplette Estrich musste wieder heraus. Die Fertigstellung verzögerte sich um drei Monate und kostete 190.000 Euro zusätzlich. Während die Folgen des Wasserschadens beseitigt wurden, entstand das nächste Problem, mit dem die Stadt jetzt so zu kämpfen hat. Denn drei Monate lang stand Wasser ungenutzt in den Leitungen und bot laut Verwaltung den Pseudomonaden ihren Nährboden. Jetzt sind die Keime extrem hartnäckig. Dabei wurden alle neuen Wasserhähne weggeschmissen und die Leitungen mehrmals mit verschiedenen Mitteln gespült. Kostenpunkt: 10.000 Euro.

Die Kita-Leitung hat einen Aufnahmestopp verhängt. Der fertiggestellte Neubau darf von den Krippenkindern nicht bezogen werden. Ganz im Gegenteil. Laut Schenefelder Stadtverwaltung droht sogar eine Schließung der ganzen Kita, weil die Keime auch in der Hauptwasserleitung gefunden worden sind. Die Kita-Aufsicht des Kreises muss entscheiden, inwieweit die Bakterien auch für ältere Kinder gefährlich seien können. Ende der Woche liegen die neuen Probeergebnisse vor, dann soll auch entschieden werden, wie weiter vorgegangenen wird. „Wenn die Spülungen nicht fruchten, haben wir ein ernstes Problem“, sagt Fachbereichsleiter Axel Hedergott mit Blick auf die dann nötigen Ausweichquartiere. Aber er verspricht: „Wir werden alles tun, um jedwede Gefährdung der Kinder auszuschließen.“