Kein Verständnis

21. März „Anwohner klagen über zu schnelle Autos in Pinneberger Spielstraße“

Ich kann die Aussagen nur bestätigen. Wir wohnen bereits seit 2003 dort (Ligusterweg), und es halten sich selbst Anwohner mit Kindern nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Wenn man sie einhält, wird man sogar noch von hinten angehupt, hauptsächlich durch Audi- und BMW-Fahrer. Und dann sind da noch die Kurierfahrer, die teilweise mit Tempo 40 durch die Spielstraßen brettern. Dafür habe ich kein Verständnis.

Bisher tätig geworden ist nur keiner, da ein „Erfolg“ nicht zu erwarten ist. Deswegen liegen der Polizei keine weiteren Beschwerden vor.

Markus Krause, Pinneberg

Auf Gesetzeslage eingehen

Meiner Meinung nach ist der Artikel einseitig geschrieben und gießt Wasser auf die Mühlen der „Zu-schnell-Fahrer“. Da wird man, wenn man sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält, von gefährlichen „Vollzeit-Hausfrauen“ wie Sie Frau Fritzsch nennen, angefallen.

Diese Darstellung finde ich absolut überzogen. Sinnvoller wäre es gewesen, detaillierter auf die Gesetzeslage einzugehen, die in einer solchen Straße greift. Übrigens ist der Begriff Spielstraße nicht ganz korrekt, es handelt sich um eine verkehrsberuhigte Zone. Nichtsdestotrotz haben dort die Autos Schrittgeschwindigkeit zu fahren, und das tut kaum ein Auto.

Klar, die Unfallzahlen der Polizei zeigen keine Probleme auf. Das wundert mich nicht. Keine Familie kann in den Spielstraßen ihre Kinder auf der Straße spielen lassen, und das tut auch keiner. Somit gibt es auch keine Unfälle. Aber der Sinn einer solchen Straße ist halt ein anderer. Und dass diese Diskrepanz zwischen spielenden Kindern und zu schnellen Autos Grundlage für diverse Nachbarschaftsfehden ist, hat mit der Polizei üblicherweise nichts zu tun.

Herrn Buchwitz liegen keine Beschwerden über zu hohe Geschwindigkeiten im Rosenfeld vor. Das liegt daran, dass üblicherweise jeder selbst versucht, diese Problematik zu klären und an die Vernunft der Autofahrer appelliert (ein herzlicher Gruß an alle Pizzafahrer und Paketdienste) und man nicht die Polizei anruft, wenn jemand durch die Spielstraße rauscht. Oder wäre das gewollt? Die Polizei hätte viel zu tun...

Aber laut Artikel sollen ja auch mal im Rosenfeld Blitzgeräte aufgestellt werden. In der 30er-Zone würde sich dies sicher lohnen, die Hauptgefahrenquelle sehe ich aber definitiv in den Spielstraßen, in denen die Autofahrer zum Beispiel ungebremst um Kurven fahren, die durch mannshohe Hecken komplett uneinsichtig sind – und zudem noch in direkter Nähe zum Spielplatz liegen, wo hinter der Kurve die Kinder auf allen vorstellbaren Gefährten von Roller, Dreirad bis zum Fahrrad auf dem Weg zum Spielplatz unterwegs sind.

Jessica Graf

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