VHS Quickborn und Kino zeigen Theaterklassiker mit Orlando Bloom in Originalsprache

Quickborn. Sie haben ihr Publikum schon mit Live-Übertragungen aus der Pariser Oper, den Wagner-Festspielen in Bayreuth oder dem Bolschoi-Ballett in Moskau auf großer Leinwand in ihrem Kino begeistern können.

Nun wagen sich die Betreiber des Quickborner Beluga-Kinos in Kooperation mit der Volkshochschule Quickborn an eine der ältesten und die wohl berühmteste Liebesgeschichte der Weltliteratur: Sie zeigen am 1. und 6.April die Verfilmung von Romeo und Julia in der Broadway-Theater-Version mit den Schauspielern Orlando Bloom, 37, (Der Hobbit, Fluch der Karibik, Herr der Ringe) und Condola Rashad, 27, (nominiert für den Tony-Award für Stick Fly). Diese Theaterverfilmung, die in englischer Originalsprache in Quickborn läuft, hatte erst im Februar 2014 Weltpremiere.

„Ich freue mich unheimlich darauf“, sagt VHS-Leiterin Anette Ehrenstein. „Das wird bestimmt ein echtes Kino-Highlight für Quickborn.“ Für die Volkshochschule sei dies eine Weiterentwicklung ihres filmischen Angebots für Menschen, die sich für Fremdsprachen interessieren. So laufen seit rund einem Jahr im Beluga-Kino monatlich Filmklassiker in der Originalversion mit Untertiteln in der Originalsprache. Auf diese Weise könnten VHS-Hörer und andere sprachaffine Kinogänger ihre Kenntnisse in Englisch, Französisch oder Spanisch im Kino auffrischen. „Romeo und Juliet, wie das Stück im Original heißt, ist unser Spezialangebot für alle, die gern Sprachen lernen.“

Kinobetreiber Bernd Keichel rechnet mit jeweils bis zu 100 Kinobesuchern, wenn die tragische Liebesgeschichte, die William Shakespeare 1597 veröffentlichte, am Dienstag, 1. April, um 20.15 Uhr sowie am Sonntag, 6.April, um 11 Uhr im Beluga-Kino in HD und Dolby Surround auf die Leinwand gestrahlt wird. „Durch die Zusammenarbeit mit der VHS ergänzen wir uns ideal bei der Werbung“, sagt Keichel. Beide würden ihre Besucher auf großen Plakaten auf das zweimalige Spektakel hinweisen. Zudem werde sie alle Dozenten der 20 Englisch-Sprachkurse der VHS Quickborn bitten, dieses Stück Weltliteratur in ihren Kursen zu besprechen und dafür zu werben, kündigt Anette Ehrenstein an.

Am Richard Rogers Theater am Broadway in New York City lief Romeo und Julia im Herbst vorigen Jahres. Bloom und seine afroamerikanische Partnerin Rashad spielten das Stück 100 Mal in drei Monaten, acht umjubelte Aufführungen pro Woche. Dieser Theatermarathon sei so anstrengend gewesen, dass er jedes Mal wie tot ins Bett fiel, sagte Bloom in einem Interview mit The Hollywoodreporter. Nach jeder Show habe es eine Stunde und mehr gebraucht, bis er wieder runterkam. „Dann habe ich zwölf Stunden am Stück geschlafen.“ Für seine Filmpartnerin war es besonders seltsam, wenn sie zweimal am Tag Selbstmord begehen mussten, weil es eine Doppelshow zu meistern galt. Am Broadway, wo das Stück 37 Jahre lang nicht mehr gezeigt wurde, waren die Zuschauer regelrecht begeistert von der schauspielerischen Leistung der beiden Hauptdarsteller.

Die Verfilmung des Bühnenklassikers folgte fast zwangsläufig. Die Produzenten Steward F. Lane und Bonnie Comley, die schon ein Konzert der New Yorker Philharmonie auf die Leinwand brachten, engagierten Regisseur David Leveaux, einen erfahrenen britischen Theaterregisseur, der schon für die Royal Shakespeare Company gearbeitet und Stücke wie Cyrano de Bergerac, Die Glasmenagerie oder Sophokles’ Electra am Broadway inszenierte. Die Kombination, Theaterfreunde und Kinogänger mit einer mit Topstars besetzten Inszenierung gleichermaßen anzusprechen, mache den Reiz dieses verfilmten Theaterdramas aus.

Auch wenn die herzzerreißende Liebesgeschichte im fünften Akt tragisch endet, die Kinogänger dürften ihre helle Freude an dieser großartigen Bühnenfassung haben, sind VHS-Leiterin Ehrenstein und Kinobetreiber Keichel überzeugt. Weitere Projekte dieser Art würden folgen, wenn die Resonanz des Publikums entsprechend groß sei. Der Eintritt für die beide Vorstellungen beträgt jeweils zwölf Euro.