Er rettete ein Leben vor gut fünf Wochen – und dafür wurde er jetzt geehrt: Der Pinneberger Hellmut Rau, 61, war am 4. Februar geschäftlich in Koblenz unterwegs.

Pinneberg. Seinen Spaziergang an der Mosel hatte er sich anders vorgestellt. „Ich war gerade auf dem Weg zum Deutschen Eck, wo die Mosel in den Rhein fließt“, so der Ingenieur für Maschinenbau. Die Person, die zwischen zwei Brückengeländern hinter einem Busch stand, hatte er zuerst gar nicht richtig wahrgenommen. Was er nicht wusste: Der stark alkoholisierte Mann wollte sich das Leben nehmen, plante, in den reißenden Fluss zu springen. „Ich habe nur ein ‚Helfen Sie, er will springen‘ gehört und bin sofort umgedreht“, erzählt Rau.

Eine Joggerin hatte das Vorhaben bemerkt, es jedoch nicht alleine geschafft, den Mann zu überwältigen und ihn vor dem Todessprung zu bewahren. Rau eilte herbei und zog den Mann mit ihr zusammen auf den Boden. „Es hat alles keinen Sinn mehr“, soll der Suizidgefährdete, 48, gesagt haben. Rau wartete dann mit der Joggerin auf die Polizei, die nach etwa acht Minuten mit Martinshorn und Blaulicht eintraf und den Mann ins Krankenhaus brachte.

Für seine Rettungstat wurde Hellmut Rau nun mit einer Bürgerurkunde ausgezeichnet. Der stellvertretende Leiter der Polizeidirektion Bad Segeberg/Pinneberg, Frank Matthiesen, überreichte ihm im Auftrag des Polizeipräsidiums Koblenz am Donnerstag die Urkunde: „Das war eine sehr mutige Tat, er hätte auch selbst dabei verletzt werden können.“ Die Urkunde solle nicht nur Dank ausdrücken, sondern auch Werbung für andere sein, Raus Vorbild zu folgen.