Behörden können immer noch keinen Termin für Inbetriebnahme der 120.000 Euro teuren Anlage nennen

Halstenbek. Die Posse um eine Halstenbeker Verkehrsampel, die für 120.000 Euro installiert worden ist, aber nicht in Betrieb genommen werden darf, wird immer mysteriöser. Wie mehrfach berichtet, steht die Lichtzeichenanlage seit Mitte vergangenen Jahres an der Hartkirchener Chaussee in Höhe der Einmündung zum Aldi-Parkplatz und der gegenüberliegenden Sackgasse Elisabeth-Miller-Weg untätig herum.

Ein Termin für die Inbetriebnahme kann von den beteiligten Behörden weiterhin nicht genannt werden. Mittlerweile unterliegt offenbar sogar der Baubeginn der Geheimhaltung. Die Detmolder Firma Stührenberg Signaltechnik lehnte es ab, Auskunft darüber zu geben, wann im vergangenen Jahr mit der Installation der Ampelanlage begonnen wurde.

Somit besteht keine Chance, das nahende Jubiläum zum einjährigen Bestehen der Passiv-Ampel, die an den wartepflichtigen Einmündungen lediglich gelbes Blinklicht von sich gibt, gebührend zu würdigen. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass es den beteiligten Behörden, Planungsbüros und Betrieben doch noch gelingt, vorher den Ampelstart zu schaffen.

Bis dahin sind die zahlreichen Fußgänger, darunter viele Bewohner des Seniorenzentrums und der benachbarten altengerechten Wohnungen, weiterhin die Leidtragenden. Vor allem Gehbehinderte und Menschen, die auf Rollatoren angewiesen sind, versuchen, im fließenden Verkehr auf dem Weg zum Einkaufen die Hartkirchener Chaussee zu überqueren.

Gemeinde wartet seit Sommer 2013 auf Nachbesserungen an der Ampelanlage

Zuständig für die täglich von etwa 16.000 Fahrzeugen benutzte Landesstraße 104 ist die Außenstelle Itzehoe des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr. Dort wurden auch die Ampelplanungen in Auftrag gegeben, die im Bebauungsplan der Gemeinde Halstenbek den Bauherren zur Auflage gemacht wurden. Diese Investoren tragen auch die Kosten für die Kreuzungsampel. Bei einem ersten Abnahmetermin im August 2013 gab es jedoch von der Anordnungsbehörde des Kreise Pinneberg Beanstandungen wegen der Bauausführung. So müssen nach Angaben von Fachdienstleiter Michael Zisack Ampelmasten versetzt und zusätzliche Markierungen auf der Einmündung zum Aldi-Parkplatz vorgenommen werden. Sonst würde es zur Gefährdung des Fußgänger- und Radfahrerverkehrs kommen.

Im Dezember fand ein Krisengipfel statt, bei dem Einigung über das weitere Vorgehen erzielt wurde. Demnach sollen die Mehrkosten für die Nachrüstung vom Itzehoer Landesbetrieb und nicht von den Investoren getragen werden. Die Halstenbeker Gemeindevertretung forderte im Januar in einer Resolution auf Antrag der Sozialdemokraten einstimmig eine sofortige Inbetriebnahme der Ampel.

Zisack findet es auch unbefriedigend, dass sich die Nachbesserung der Lichtzeichenanlage so lange hinzieht. Doch müssten nun die veränderten Installationen erst geplant und dann umgesetzt werden, heißt es dazu aus dem Halstenbeker Rathaus.