CDU-Kreisvorsitzender will weiter die Bundesregierung bei den Paralympics repräsentieren

Pinneberg/Berlin. Die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele, hat am Donnerstag mit einem Interview im „ZDF-Morgenmagazin“ zu den an diesem Freitag beginnenden Paralympics im russischen Sotschi für Verwirrung gesorgt. Bentele erklärte dort, dass die komplette politische Delegation aus Deutschland auf eine Reise nach Sotschi verzichte. „Es ist ein ganz klares politisches Zeichen an Russland. Es gab den Beschluss, dass kein deutsches Regierungsmitglied, kein deutscher Beamter, keine Beauftragte hinfliegt“, sagte Bentele und überraschte damit unter anderem das Bundesinnenministerium. Dieses hat wie berichtet geplant, den Kreis Pinneberger CDU-Kreisvorsitzenden Ole Schröder in seiner Funktion als Parlamentarischer Staatssekretär nach Sotschi zu entsenden und will daran auch fürs erste festhalten.

Nach Angaben eines Sprechers des Ministeriums plane Schröder weiterhin, nach Russland zu fahren. Am Mittwoch hatte der 42-Jährige in einem Interview mit der Regionalausgabe Pinneberg des Hamburger Abendblatts erklärt, dass er es trotz der Ukraine-Krise für richtig halte, die Paralympics zu besuchen. „Wir haben uns bisher dafür entschieden, den deutschen Athleten durch einen Besuch unsere besondere Anerkennung und Aufmerksamkeit zum Ausdruck zu bringen, die sie nach unserer Meinung verdient haben“, sagte Schröder, der am 14. März nach Sotschi reisen will. Ob es dazu tatsächlich kommt, wird nun nach Angaben des Innenministeriums erst unmittelbar vor dem ursprünglich geplanten Reisetermin entschieden, und zwar in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt. Dieses ließ wiederum am Donnerstag verlauten: „Wir empfehlen, vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Lage nicht mit einer hochrangigen politischen Delegation zu den Paralympischen Winterspielen nach Sotschi zu fahren, weil dies in der jetzigen Situation kein richtiges Signal wäre.“