Bis 2018 erhalten Polizei, Rettungsdienst und Katastrophenschutz bessere Arbeitsbedingungen

Kreis Pinneberg. Der Kreis Pinneberg wird auf dem Gelände der jetzigen Kooperativen Regionalleitstelle an der Agnes-Karll-Allee in Elmshorn, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entspricht, eine komplett neue Leitstelle bauen. Der Bau wird einschließlich der aufwendigen Technik 16,3 Millionen Euro kosten. Wobei dies „eine Grobkostenschätzung“ sei, die auf Schätzungen basiere, heißt es in einer Vorlage für die nächste Sitzung des Kreistages am Mittwoch, 26. März.

Damit würde der Kreis das Kapitel eines gescheiterten und sehr teuren Versuchs schließen, ein öffentlich-rechtliches Vorhaben mit einem privaten Investor zu realisieren. So hatte der Kreis Pinneberg 2001 die Leitstelle, die den Katastrophenschutz sowie alle Polizeieinsätze und den Rettungsdienst für mehrere Landkreise zu koordinieren hat, privat bauen und 2010 erweitern lassen und dann gemietet. Allerdings wies das Gebäude erhebliche Mängel auf. Die Mitarbeiter mussten unter unerträglichen Klimaverhältnissen arbeiten, weil die Lüftungsanlage nicht funktionierte. Da der Eigentümer sich weigerte und finanziell nicht in der Lage war, die Mängel zu beseitigen, erwarb der Kreis 2013 die Eigentumsrechte für rund fünf Millionen Euro. Hätte er dies nicht gemacht, wäre er ohnehin in der Pflicht gewesen, weil er für den insolventen Investor bürgte. Ein Teil der Mitarbeiter muss außerhalb des Gebäudes in Containern arbeiten.

Nun also sollen die Mitarbeiter von Katastrophenschutz, Polizei und Feuerwehr endlich vernünftige Arbeitsbedingungen erhalten. Dabei geht der Kreis von einem Raumbedarf aus, der mehr als doppelt so hoch wie bisher ist. Statt über 1270 Quadratmeter soll die neue Leitstelle über 2919 Quadratmeter verfügen. Allein für die Lüftungs- und Klimatechnik sei eine Fläche von 722 Quadratmeter nötig, heißt es in der Beschlussvorlage.

Für die Millionen-Investition müsste der Kreis Pinneberg in Vorleistung treten. Sobald die Leitstelle in Betrieb ginge, wäre ein Großteil der Betriebs- und Finanzierungskosten durch die langfristigen Mieteinnahmen von Land und Nachbarkreisen gesichert. So besteht mit Steinburg und Dithmarschen ein Kooperationsvertrag für den Rettungsdienst, der erst zum Jahresende 2027 kündbar ist. Die Landesregierung hat sich sogar bis mindestens 2037 verpflichtet, ihre Polizeieinsätze für Pinneberg, Steinburg und Dithmarschen in Elmshorn zu bearbeiten.

An den Betriebskosten für den Rettungsdienst ist der Kreis Pinneberg zu 50 Prozent beteiligt, wovon die Krankenkassen wiederum 60 Prozent tragen. Das neue Gebäude könnte bis Anfang 2018 fertiggestellt werden.