Eine Erkenntnis von Manfred Scholz

Da verlässt man unser kleines Land mit seinen vielen Nörglern und freut sich in den USA über die lässige Art der Amerikaner. Auffallend entspannt gehen sie miteinander um, immer neugierig auf den Menschen neben sich. Rücksichtsvoll geht es auch im Straßenverkehr zu. Keiner rast und drängelt. Auf den Autobahnen sorgt das Limit von Tempo 110 für stressfreies Dahingleiten.

In den Restaurants wird jeder Gast so behandelt, als würde sich das Personal schon den ganzen Tag auf sein Kommen freuen. Appetit haben die Amis immer – und das sieht man ihnen auch an. Allerdings schmecken die Hamburger-Frikadellen in der Heimat des kaloriensatten Fast Foods auch extrem lecker.

Alles hat XXL-Format im Obama- Land. Aber Quantität bedeutet nicht gleich Qualität. Nach der anfänglichen Begeisterung zieht der Gast aus Germany erste Vergleiche. So sind die USA in Sachen Umweltschutz schlicht eine Katastrophe. In eine Abfalltonne kommen Plastik, Glas, Dosen, Essensreste und Papier. Den auf Recycling trainierten Deutschen schaudert’s.

Wann haben Sie zuletzt über unser öffentlich-rechtliches Fernsehsystem gemeckert? Lassen Sie es! Was bei den US-Kanälen über den Bildschirm flimmert, ist zum größten Teil unterirdisch. Im Vergleich dazu senden Privatsender hierzulande ein anspruchsvolles Bildungsprogramm.

Ich bin gern in mein kleines Land zurückgeflogen. Wer zurückkehrt, weiß erst, was er zu Hause hat. Trotz aller Rechthaber.