Vor der Elsa-Brandström-Schule in Elmshorn fallen Eltern durch rabiates Fahren und Parken auf

Elmshorn. In der Elsa-Brandström-Schule läutet das Klingeln den Schulschluss ein. Schüler strömen aus dem Gebäude. Plötzlich geht es am Wendehammer in der Straße Zum Krückaupark in Elmshorn zu wie im Taubenschlag. Einige schnappen sich Räder, um heim zu fahren. Andere werden abgeholt. Im Sekundentakt fahren Autos vor. Kinder schmeißen ihre Taschen in den Kofferraum, springen auf die Rückbank. Gestresste Eltern geben Gas. Nicht alle halten sich dabei an das vorgeschriebene Tempo 30.

In direkter Nachbarschaft befinden sich Kindergarten, Krückaustadion, Jugendhaus, Hallenbad und Nordakademie. Es kommen also viele Verkehrsteilnehmer zusammen, selbst wenn kein Fußballspiel ansteht. Auch die Fahrprüfungen des TÜV Nord starten und enden hier. Der Verkehrsknoten kann schnell unübersichtlich werden und erfordern von allen Verkehrsteilnehmern rücksichtsvolles Verhalten. Und genau das vermisst Hartmut Daniel. Der 64-Jährige aus Klein-Nordende ist seit fast 40 Jahren Busfahrer und bildet als Fahrlehrer auch Berufsfahrer aus.

„Es wird zu schnell gefahren“, sagt der Fahrlehrer. Busfahrer würden da keine Ausnahme machen. „Selbst TÜV-Prüfer haben das Problem schon angesprochen.“ Die Vorfahrtsregel rechts vor links würde kaum beachtet. „Es kommt nur nicht zu häufigeren Unfällen, weil die, die Vorfahrt haben, es nicht wissen.“ Das sei nicht das einzige Problem. „Beim Bringen und Abholen der Schüler halten die Eltern katastrophal im Wendehammer“, sagt Daniel, dessen Sohn seit neun Jahren auf die Brandström-Schule geht. Kaum einer würde beim Anfahren auf den Vorrang des fließenden Verkehrs achten. Häufig werde ohne Blinker zu setzen und ohne sich abzusichern, losgefahren.

Manche würden direkt in der Kurve parken. „Wir wurden sogar durch einen in zweiter Reihe parkenden Vater am Wegfahren gehindert“, sagt Daniel. Dass sich in den Köpfen der Menschen etwas ändern müsse, zeige auch ein anderes Beispiel. „Ich hatte einen Vater, der sich längs in den Wendehammer stellte, auf sein Verhalten angesprochen, doch er schien nur belustigt.“ Dabei gibt es genügend Parkplätze.

Geparkt werde auch vor der Feuerwehrzufahrt. In einem Notfall könnten wertvolle Minuten verstreichen, weil Rettungskräfte nicht ungehindert zum Unglücksort kommen. Für Daniel ein unhaltbarer Zustand. Deswegen hatte er sich bereits vor zwei Jahren mit einem Schreiben an den Schulelternbeirat gewandt. Das wiederum wurde von Schulleiter Uwe Lorenzen an die Stadt Elmshorn weitergeleitet. Seitdem sei nichts passiert, so Daniel.

Lorenzen wiederum sieht für seine Schüler kein Gefährdungspotenzial. „Allerdings beobachte ich schon, dass der fließende Verkehr durch das Bringen und Abholen der Schüler direkt vor der Schule behindert wird“, sagt der Schulleiter. Er weise deshalb Eltern regelmäßig in Schreiben darauf hin, sich rücksichtsvoll zu verhalten. Doch oft genug komme der Bus in der Kurve nicht ungehindert durch. „Die Schilderlage ist eindeutig“, sagt Lorenzen. Vielleicht könne die Stadt die Schraffierung im Wendehammer erneuern. Aber die Fahrer zu erziehen, das könnten weder Stadt noch Schule leisten.