Jeden Euro umdrehen

22./23. Februar: „Pinnebergs Schulden wachsen auf 122 Millionen“, 24. Februar: „Stadt will das Hallenbad erhalten“

Es ist richtig, dass die Grünen und Unabhängigen gegen den Schuldenhaushalt gestimmt haben. Wo nimmt Urte Steinberg die Freude her, in Kiel einen so unverschämten Schuldenberg präsentieren zu können. Und Finanzsprecherin Helga Kock erhöht diesen Schuldenberg für die nächsten Jahre – ohne auch nur einmal das Wort „sparen“ in den Mund zu nehmen.

Warum haben sich die Pinneberger Bürger nicht aus ihrer Mitte Menschen gesucht, die mit Geld umgehen können? Denen es weh tut, wenn sie Geld ausgeben, das der Allgemeinheit gehört. Frau Steinberg ist wegen ihrer kurzen Amtszeit nicht für den Schuldenberg verantwortlich. Sie muss anfangen, jeden Euro so lange umzudrehen, bis er nicht mehr für die vorgesehene Ausgabe benötigt wird. Dann werden die Schulden nicht mehr wachsen.

Martin Petzold, Pinneberg

Für eine attraktive Stadt

Wenn es in Pinneberg ums Sparen geht, wird regelmäßig die Forderung erhoben, den Betrieb des Hallenbades einzustellen. Doch damit nicht genug. Auch das Stadtmuseum, die Bücherei und die Volkshochschule sollen geschlossen werden. Aber sind solche Überlegungen gescheit? Eindeutig nein. Wer die Vermittlung von Bildung und kulturellen Werten zur Disposition stellt, der schafft die Bindemittel ab, die unsere Gesellschaft auch in Pinneberg zusammenhalten. Und nicht nur dies: Er schädigt auch das Image der Stadt.

Es macht auch keinen Sinn, die verschiedenen Projekte gegeneinander auszuspielen, also etwa Schulsanierung gegen Westumgehung. So wichtig und existenziell bedeutend die Schulsanierung in Pinneberg ist, die jahrzehntelangen Versäumnisse der Schulunterhaltung lassen sich beim besten Willen nicht in ein bis zwei Jahren beheben. Und die Westumgehung brauchen wir, nicht nur zur Lärmbekämpfung und Verkehrsminderung in den Wohnstraßen, sondern eben auch, um neue Gewerbegebiete erschließen zu können.

Wo aber lässt sich sparen? Zu nennen sind etwa die städtischen Sozialhilfekosten, die unbedingt durch Finanzzuweisungen ausgeglichen werden müssen. Die Verwaltungs- und Bürokratiekosten sind auf Einsparungen zu prüfen.

Mein abschließender Appell an die örtliche Politik: Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, wir Pinneberger Bürger/Innen wollen in großer Mehrheit den Weiterbetrieb des Hallenbades. Wir wollen auch, dass die Volkshochschule, die Bücherei und das Stadtmuseum als lebendige Einrichtungen in unserer Stadt erhalten bleiben. Sie sind eine wesentliche Grundlage für das Zusammenleben in unserer Stadt und tragen maßgeblich dazu bei, dass unsere Stadt attraktiv bleibt.

Niels Jonas, Pinneberg

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