Delia Ostertun, 11, spannt ein langes Seil über den Froschteich. Am gegenüberliegenden Ufer steht ihr Bruder Timon, 13, und lässt vorsichtig ein Boot aus Lego ins Wasser.

Wedel. Es ist an der Schnur befestigt. Falls es irgendwo hängenbleibt, können sie es daran wieder an Land ziehen. Angetrieben wird das Boot von einem NXT-Lego-Roboter. An der Unterseite ist eine Unterwasserkamera befestigt. Getragen wird das Konstrukt von zwei großen Styroporplatten. „Wir hatten erst kleine Luftkissen von Verpackungen benutzt“, sagt Timon. Doch die Luft war schnell raus.

Timon nimmt sein Handy heraus und gibt einen Befehl ein, den der Roboter umsetzt. „V steht für vorwärts“, erklärt er. „P für Pause.“ Summend setzt sich das Boot in Bewegung, stoppt alle paar Sekunden, um ein Foto zu machen.

„Wir möchten untersuchen, wie viel Dreck auf dem Boden eines Teiches liegt und ob dort Tiere zu sehen sind“, sagen die Geschwister, die das Johann-Rist-Gymnasium in Wedel besuchen. Um den Teich systematisch zu untersuchen, nehmen sie Fotos mit einer Unterwasserkamera auf. Damit im trüben Wasser etwas zu erkennen ist, haben sie kleine Lampen aus der Küche abmontiert und an den Seiten des Bootes angebracht.

„Manchmal war das Wasser trotzdem zu aufgewühlt, um etwas zu erkennen“, sagt Delia. Das war auch der Grund, warum sie sich einen besonders flachen Tümpel aussuchen mussten. „Die ersten Versuche haben wir in Wedel am U-Boot-Teich gemacht. Aber der wurde sehr schnell tief, sodass wir keine Sicht mehr hatten.“ Das größte technische Problem hingegen war, dass die Batterien leer waren, nachdem das Boot einmal von einem Ufer zum anderen gefahren war.

Mit den Fotos wollten die beiden Tüftler ursprünglich eine Karte des Bodens erstellen. Doch von diesem Plan mussten sie abrücken. „Im Teich sind zu viele Algen und Geäst, die das Boot blockierten“, sagt Delia. Spannende Entdeckungen gab es trotzdem zu machen. „Wir haben ein verrostetes Grillrost und eine Plastikfolie entdeckt und auf einem Foto waren Fische“, sagt Delia, die sich besonders für Biologie interessiert. Die waren allerdings einfach zu flink und nur als schwarze Striche zu sehen.