Benedikt Hahn gibt es ohne Umschweife zu. Der 13-Jährige ist kein Freund vom Aufräumen.

Uetersen . Im Zimmer des Legofans liegen überall auf dem Boden die kleinen bunten Steine herum. „Ich wünsche mir zu jedem Anlass Lego“, sagt Benedikt. Am liebsten spielt er die Schlachten aus Star-Wars oder Herr der Ringe nach. Dabei fliegen die Steine schon mal durch die Gegend. Die Überreste dieser Gefechte aufzuräumen, ist mühselig. Da muss eine Lösung her, dachte sich Benedikt, der die siebte Klasse des Ludwig-Meyn-Gymnasiums in Uetersen besucht. Er lieh sich den Lego-Mindstorms-Roboter seines Vaters aus und funktionierte ihn kurzerhand zum Aufräum-Roboter um, indem er einen Schieber montierte.

„Ich habe den Roboter so konstruiert, dass er alles an den Rand schiebt“, sagt Benedikt. „Der Aufräum-Roboter funktioniert allerdings nur auf dem Boden, da ich keinen für das Projekt überflüssigen Anti-Runterfall-Mechanismus konstruieren wollte.“ Ein Infrarotsensor verhindert, dass der Roboter gegen Möbel oder Wände stößt und dadurch vielleicht Schaden nimmt. Angetrieben wird die Konstruktion von zwei Motoren.

Sein Vater zeigte ihm, wie man den Roboter programmiert. „Meine ersten Testläufe waren aber nicht so problemlos“, sagt Benedikt, der mit seinem „Schüler experimentieren“-Projekt vom schulischen Begabtenprogramm Enrichment in Schleswig-Holstein betreut wurde. Der Roboter sollte sich um sich selbst drehen, tat dies aber nicht. „Er sollte ja nichts auf dem Boden auslassen“, beschreibt Benedikt das Problem. Doch Versuch macht klug. „In verschiedenen Probeläufen habe ich das Modell getestet und aufbauend auf die Ergebnisse dieser Versuche verbessert.“

Nun rollt der Roboter 30 Zentimeter vor, misst die Drehzahl und legt die gleiche Strecke wieder zurück. Dann ändert er leicht die Richtung und schiebt die nächste Bahn frei. So kann die Mutter wieder problemlos staubsaugen, ohne die Legosteine aufzusaugen. Noch ist der Roboter ausbaufähig: Klamottenberge kann er noch nicht zur Seite schieben. Über einen flauschigen Teppich zu rollen, ist für den äußerst praktischen Helfer hingegen kein Problem.