Die Verwaltung in Pinneberg und viele im Rat sitzende Politiker stehen den Plänen des Unternehmens Bouwfonds, Wohnungen auf dem Gelände des Ilo-Geländes in Bahnhofsnähe zu bauen, aufgeschlossen gegenüber.

Pinneberg. Allerdings gibt es von den Pinneberger Politikern keine Unterstützung dafür, 650 Wohneinheiten zu bauen, wie es das Unternehmen vorschlägt. Die meisten Politiker halten den Bau von rund 250 Wohneinheiten als angemessen für das Areal.

„Wir haben die Tür noch nicht zugeschlagen und Bouwfonds noch keine Rote Karte gezeigt“, sagt Gerhard Thomssen (SPD), Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung nach der jüngsten Sitzung des Gremiums. Das Ilo-Gelände sei ein attraktiver Standort für die Entwicklung Pinnebergs, meinen sowohl Thomssen als auch Pinnebergs Bauamtschef Klaus Stieghorst. Ebenso spricht der Erste Stadtrat Klaus Seyfert (CDU) von einem guten Standort für die Kreisstadt. Bauamtschef Klaus Stieghorst ist ein klarer Befürworter des für Hamburg-Pendler sehr interessanten Wohnstandortes. „Wir sollten diese Chance nutzen“, sagt er. Ziel müsse es sein, „mit dem potenziellen Investor weiterhin konstruktiv zusammenzuarbeiten“.

Kritische Töne kommen indes von der Fraktion der Grünen & Unabhängigen. „Pinneberg muss nicht wachsen, wachsen, wachsen“, sagt der Unabhängige Manfred Stache dem Abendblatt. „Wachsen um des Wachsens willen ist einfach falsch. Ich halte die Pläne von Bouwfonds für vollkommen indiskutabel.“ Stache moniert, dass die Stadt Schulen und Kitas bauen müsste, wenn 650 neue Wohnungen entstünden. Bei sinkende Schülerzahlen würden die Schulen später überflüssig werden.

Bauamtschef Klaus Stieghorst beziffert die geschätzten Investitionskosten für die benötigten Schulen und Kitas auf 4,7 Millionen Euro.