Kreditinstitut will ausgelagerte Aufgaben zurückholen. Jetzt wird verhandelt

Kreis Pinneberg/Neumünster. 150 ehemalige Mitarbeiter der Sparkasse Südholstein bangen um ihre Jobs. So plant das krisengeschüttelte Kreditinstitut, das mit rund 160 Millionen Euro des Sparkassenverbandes und der Haspa-Finanzholding gestützt wird und 130 seiner 806 Arbeitsplätze abbauen muss, die 2007 ausgelagerten Aufgaben des Backoffice-Bereichs wieder selbst zu übernehmen. Damals wurde dafür ein Standort der Norddeutschen Retail-Service (NRS) GmbH in Neumünster gegründet und rund 150 Mitarbeiter von der Sparkasse übernommen. Unter dem Dach der NRS wickeln diese die nachgelagerten Arbeiten wie Kreditbearbeitung, Datenverarbeitung und Vertragsgestaltung für die Sparkasse Südholstein ab.

Bremer Sparkasse hat 2013 alle 200 ausgelagerten Mitarbeiter zurückgeholt

Sparkassen-Sprecherin Imke Gernand bestätigt, dass zurzeit mit der NRS darüber verhandelt werde, wer künftig diese Arbeiten erledigt und wie viele Mitarbeiter im Gegenzug übernommen würden.

Die Bremer Sparkasse, neben der Haspa und dem Sparkassenverband einer der drei Gesellschafter der NRS, habe 2013 auch das Backoffice-Geschäft zurückgeholt, sagt NRS-Sprecherin Sigrid Wandelt. „Sie hat auch alle 200 Mitarbeiter wieder übernommen.“ Ob das auch für die Sparkasse Südholstein gelte, werde nun verhandelt. „Die Bremer Sparkasse ist allerdings kein Stützungsfall“, betont Wandelt.

Für 26 Sparkassen und ihre Dienstleister übernehme die NRS mit 950 Mitarbeitern in Hamburg und Neumünster die Backoffice-Aufgaben. Wandelt: „Unser oberstes Ziel ist es, die Arbeitsplätze zu erhalten.“ Erst im Januar hat die ehemals größte Sparkasse des Landes, die aus den Kreissparkassen Pinneberg und Segeberg und der Stadtsparkasse Neumünster hervorging, sieben ihrer 21 Geschäftsstellen im Kreis Pinneberg geschlossen.