Zum Firmenjubiläum in Wedel verschenkt Gründer-Urenkel Dokumente und Fotografien

Wedel. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht verabschiedet sich Klaus Möller vom Wedeler Bürgermeister Niels Schmidt. „Es freut mich, dass die Werke in guten Händen sind.“ Gemeint sind zahlreiche Objekte, Dokumente und historische Fotografien aus Klaus Möllers Familien- und Firmenarchiv, die durch eine Unterschrift am Freitag dauerhaft in den Besitz der städtischen Sammlung übergehen. Auch Sabine Weiss, die Leiterin des Stadtmuseums, freute sich über die Bereicherung.

Unter den Fotografien sind selten gesehene Motive von Arbeitern im Inneren des Unternehmens, welches seit 1870 seinen Sitz am Rosengarten in Wedel hat. Auf dem Firmengelände des Möller-Technicons werden auch einige der nun geschenkten Stücke ausgestellt. Anlass, den Leihvertrag von 1989 in einen Schenkungsvertrag umzuwandeln, ist ein Jubiläum: Vor 150 Jahren wurden die Möller-Werke gegründet. Der Bürgermeister sagte, es gebe selten in einer Stadt einen so persönlichen Bezug zwischen heutigen Bürgern und einem historischen Unternehmen der Stadt.

Der älteste Industriebetrieb Wedels wurde von Johann Diedrich Möller 1864 gegründet, der sich zunächst nur einen optischen Handwerksbetrieb im Elternhaus einrichtete. Der Sohn des Gründers, Hugo Möller, baute die Firma Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem führenden Unternehmen der Präzisionsoptik aus. „Möller führte den Rolls-Royce unter den Mikroskopen auf dem Markt“, sagte der Urenkel stolz. Während der Weltkriege waren die optischen Werke, wie viele andere Unternehmen, ein Rüstungsbetrieb. Erst nach dem Krieg spezialisierte es sich auf medizinisch-technische Geräte.

Klaus Möller war der letzte Geschäftsführer aus der Familie. Er habe erkannt, dass die Firma einen starken Partner brauche, um der internationalen Konkurrenz standzuhalten. 1989 verkaufte er die Firma an die Schweizer Haag-Streit-Gruppe. Das Stadtmuseum hat donnerstags bis sonnabends von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17Uhr geöffnet.