Der Politik fehlt der Nachwuchs. Eine Aussage, die sich beim Besuch von Ausschüssen und Ratsversammlung in Pinneberg geradezu aufdrängt.

Die Feierabendpolitiker, die jünger als 35 Jahre alt sind, sind leicht an einer Hand abzuzählen. Das ist traurig. Denn unsere parlamentarische Demokratie braucht Menschen, die sich in den Parteien, in Ausschüssen und Räten engagieren. Ob der Erhalt des Bades oder die Umgehungsstraße – Politik vor Ort geht jeden etwas an: Junge und Alte, Frauen und Männer – alle, die das Grundgesetz achten und unter Freiheit auch die Freiheit des Andersdenkenden verstehen.

Wer indes am Dienstagabend die Sitzung des Schul- und des Umweltausschusses im Pinneberger Rathaus verfolgte, der konnte verstehen, warum junge Menschen sagen: Ich habe keine Lust, mich in meiner Freizeit politisch zu engagieren. Zwar stand auf der Tagsordnung das spannende Thema: Wie viel Geld soll in Pinnebergs Schulgebäude fließen? Doch es wurde total verschenkt. Allein eine Stunde lang diskutierten die Politiker darüber, über welchen Zeitraum überhaupt zu reden sei, um sich dann endlich auf das Jahr 2014 zu einigen. Und noch mal 20 Minuten gingen drauf, weil die meisten Politiker nicht wussten, wie eine Abstimmung zwischen drei Alternativen vorzunehmen ist.

Schade für meine Zeit, werden die meisten jungen Leute denken. Mit einer solchen Politik lockt man uns nicht hinter dem Ofen hervor.