Helgoland/Hetlingen. Neue Zeiten für die Abwasserentsorgung auf Helgoland: Rückwirkend zum 1. Januar hat die Gemeinde am Dienstag die Abwasserbeseitigungspflicht und damit die Verantwortung für das gesamte Schmutz- und Regenwassernetz sowie für den Betrieb des Inselklärwerks auf den Abwasser-Zweckverband Südholstein (AZV) übertragen. Helgoland ist damit die 14. Gemeinde oder Stadt, in der die Hetlinger Abwasserfachleute auch für die direkte Betreuung des Kanalnetzes zuständig sind.

Der Bürgermeister Deutschlands einziger Hochseeinsel, Jörg Singer, und Roland Krügel, Vorsitzender der Verbandsversammlung des AZV Pinneberg, unterzeichneten am Dienstag die Verträge im Gebäude der Kreisverwaltung Pinneberg in Elmshorn. Das Vorhaben, die Abwasserentsorgung auf Helgoland auszubauen, habe schon lange bestanden, erklärten die Beteiligten

Helgoland gehört mit seinen etwa 1500 Einwohnern zum Kreis Pinneberg. Hinzu kommen pro Jahr mehr als 300.000 Feriengäste und Tagesurlauber. „Wir rechnen mit weiter steigenden Einwohner- und Besucherzahlen. Diese wirtschaftliche Entwicklung wollen wir ökologisch nachhaltig gestalten. Dazu gehört auch eine fachgerechte, sichere Abwasserentsorgung“, sagte Singer. „Die Insellage an sich ist eine Besonderheit und eine Herausforderung, da saisonbedingt die Abwassermengen stark schwanken. Durch das Hochseeklima gibt es obendrein einen erhöhten Salzwassereintrag“, erläuterte Krügel.

Das sogenannte sequenzielle biologische Reinigungsverfahren (SBR) soll zusätzlich für eine verbesserte Reinigungsleistung in der Helgoländer Kläranlage sorgen, indem alle biologischen Reinigungsprozesse nicht räumlich getrennt, sondern zeitlich versetzt in einem Becken stattfinden. Unter Laborbedingungen habe dies auf Helgoland bereits Verbesserungen hervorgerufen.

Landrat Oliver Stolz sagt, es handele sich bei den Verträgen nicht um eine Geschäftsbeziehung, sondern um eine kommunale Pflichtaufgabe und machte deutlich, dass durch die Zusammenarbeit mit dem AZV auch die Verbindung zwischen Helgoland und dem übrigen Kreis gestärkt werde.