Schulungsprojekt will Einwanderer zu Multiplikatoren ausbilden

Elmshorn/Wedel. Integration von der Basis aus verspricht sich Elmshorns Bürgermeister Volker Hatje vom landesweiten Teilhabeprojekt für Migranten, das nun auch in Elmshorn angeboten wird. So sind Einwanderer, die sich für die Integration von hier lebenden Migranten einsetzen, aufgerufen, einen mehrwöchigen Kursus zu belegen. Darin lernen sie wie Kommunalpolitik funktioniert, wie das Vereinsrecht und das Gesundheitssystem aussehen, wie Kita, Schule und berufliche Ausbildung in Deutschland organisiert sind und wie sie Öffentlichkeitsarbeit betreiben können. Auf diese Weise sollen sie zu sogenannten Multiplikatoren ausgebildet werden, die in ihrem jeweiligen Umfeld zu Integration anderer Einwanderer beitragen.

Organisiert wird dieses Teilhabeprojekt von der Arbeiterwohlfahrt, die diese Kurse bereits in einigen Städten des Landes veranstaltet. 270 Migranten habe man erreicht, sagt Katharina Schmidt von der Awo. Finanziert wird das Projekt von Bund und Land, sodass es für die Kommunen und die Teilnehmer kostenlos ist. Bis zu 22 Menschen könnten an den Seminaren teilnehmen, die meist donnerstags von 17 bis 20 Uhr laufen und am 20. Februar beginnen. Zusätzlich werden Tagesseminare an drei Sonnabenden angeboten, die jeweils von 10 bis 17 Uhr dauern. Am 3. April werden den so geschulten Integrationsbeauftragten ihre Zertifikate im Rathaus überreicht.

Die Integration der Einwanderer in die Gesellschaft habe in Elmshorn einen hohen Stellenwert, betont VHS-Leiterin Karen Wurr-Feldmann. So biete die VHS seit 2005 die Integrationskurse „Deutsch als Zweitsprache“ an. Jährlich nehmen etwa 130 Migranten die Sprach- und Integrationskurse wahr. In Elmshorn sei mit etwa 9000 Migranten der Anteil an Einwanderern in der Bevölkerung überdurchschnittlich hoch. Die Bandbreite der teilnehmenden Nationen werde immer bunter, sagt Wurr-Feldmann. Aus zwei Dutzend Ländern kamen die 82 Teilnehmer, die gerade ihre sechsmonatigen Sprachkurse erfolgreich absolviert hatten.

Viele Teilnehmer in anderen Städten gründeten später selbst Vereine

An diese Einwanderer, die die deutsche Sprache schon beherrschen und sich gut in die Gesellschaft integriert haben, richte sich dieses Teilhabeprogramm, erklärt Katharina Schmidt. Viele Teilnehmer in anderen Städten hätten anschließend selbst Vereine gegründet, sich aktiv in ihrer Gemeinde engagiert, anderen Migranten geholfen. In Wedel habe das Teilhabe-Projekt voriges Jahr 13 Migranten aus sieben Ländern angesprochen, die sich mit unserem Bildungssystem, dem Wahlrecht und den örtlichen Beratungsstellen befassten, sagt Joachim Rose von der VHS. „Die können nun das Gelernte in ihrer Muttersprache weitergeben.“

Wer sich für diese achtwöchigen Schulungsreihe interessiert, sollte sich an Ute Köhler bei der VHS Elmshorn wenden, Telefon: 04121/231393 oder E-Mail: u.koehler@elmshorn.de.