Der Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg steht gut da. Das erfuhr gestern der CDU-Bundestagsabgeordnete Ole Schröder im Gespräch mit Elmshorns Arbeitsagenturchef Thomas Kenntemich.

Kreis Pinneberg. Mit 9833 zum Jahresende 2013 gemeldeten Arbeitslosen und einer Quote von 6,0 Prozent liegt der Kreis Pinneberg landesweit an dritter Stelle aller Kreise und kreisfreien Städte hinter Stormarn und Segeberg. „Wir machen aber zurzeit eine Seitwärtsbewegung“, sagte Kenntemich. So sei die Zahl der Beschäftigten (82.966) mit 0,3 Prozent unterdurchschnittlich gewachsen. Auch die Zahl der Erwerbslosen sei mit 7,1 Prozent über dem Landesdurchschnitt (2,4 Prozent) gestiegen. Diese Entwicklung gebe Anlass zur Sorge, sagte Schröder.Der Kreis Pinneberg müsse aufpassen, dass er im Zuge der auf Eis liegenden A20 und dem bevorstehenden sechsspurigen Ausbau der A7 und der befürchteten Staus nicht auf der Strecke bleibe.

Sorgen bereitet den Arbeitsmarktexperten die steigende Zahl junger Erwerbloser. 932 Menschen unter 25 Jahren sind im Kreis Pinneberg zurzeit ohne Job, das sind fast zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Auf diese Entwicklung reagiere die Agentur verstärkt mit Umschulungsangeboten. Dabei können die Teilnehmer eine auf zwei Jahre verkürzte Ausbildung im Betrieb machen und erhalten eine Vergütung, die von der Agentur auf das Arbeitslosengeld aufgestockt wird. Zudem übernimmt sie die Kosten für Fahrten, Arbeitskleidung und Berufsschule. 220 Personen bis 35 Jahre absolvierten diese Umschulungen bereits. Es könnten aber noch mehr sein. Darum plädiert Schröder an die Betriebe, dieses Angebot stärker anzunehmen, um auf diese Weise dem Fachkräftemangel zu begegnen.

Kein Thema ist die von der CSU befürchtete Armutswanderung. Mit 18 arbeitslosen Bulgaren und 16 Rumänen könne davon keine Rede sein.