Anklage wegen Untreue und Bestechlichkeit. Es geht um Hunderttausende Euros

Elmshorn/Lübeck. Die Anklage wegen gewerbsmäßiger Untreue und Bestechlichkeit in zwei Dutzend Fällen hatte die Staatsanwaltschaft schon vor einem Jahr erhoben. Nun muss sich der frühere Vorstandschef der Sparkasse Elmshorn, Thomas Salzmann, im März vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Lübeck wegen dieser Anklagepunkte verantworten. Das Gericht hat zwei Termine, den 7. und 10. März, dafür anberaumt, teilte Oberstaatsanwältin Wenke Haker-Alm gestern auf Nachfrage mit. Ihm drohe eine Freiheitsstrafe.

Salzmann wird vorgeworfen, zwischen 2008 und 2011 in 23 einzelnen Fällen insgesamt 434.000 Euro an den Kreditvermittler H. ausgezahlt zu haben, der ihm jeweils etwa die Hälfte der Summen – insgesamt 198.000 Euro – zurücküberwies. H. ist ebenfalls angeklagt wegen Beihilfe zur gewerbsmäßigen Utreue und Bestechlichkeit. Aufgeflogen war dieses lukrative Nebengeschäft des damaligen Sparkassenchefs im November 2011. Die Sparkasse trennte sich umgehend von Salzmann, dessen Vertrag noch bis 2015 hätte laufen sollen bei einem Jahresverdienst von rund 200.000 Euro brutto.

Die Zusammenarbeit zwischen Salzmann und H. begann 2007, als Salzmann noch Vorstandsvertreter der Kreissparkasse Fallingbostel war. Dort habe er die Vorfälligkeitsgebühr von 200.000 Euro widerrechtlich an H. zurückgezahlt, wovon dieser die Hälfte an Salzmann abtrat, so die Anklage.