Nichts wie weg hier

31. Januar: Leserbrief „Albtraum-Stadt“

Über den Leserbrief von Olav Gröning habe ich sehr gelacht. Er ist sehr treffend und hat absolut Recht. Auch ich bin vor ein paar Jahren meiner Familie zuliebe in den Landkreis Pinneberg gezogen, es ging allerdings nach Quickborn.

Seit einiger Zeit suche ich aber wieder eine Wohnung in Hamburg. Ich möchte einfach nur noch weg hier. Das ganze Stadtbild wirkt lieblos und langweilig. Für Jugendliche wird nach meiner Auffassung viel zu wenig geboten. Abends ist es hier fast menschenleer und an den Wochenenden ab einer bestimmten Uhrzeit wie ausgestorben. Man könnte viel, viel mehr draus machen. Die Verbindung nach Hamburg ist auch noch sehr ausbaufähig, tagsüber fährt die Provinzbahn in Form der AKN auch meistens nur alle 20 Minuten. Spät abends und an Sonn- und Feiertagen alle 40 Minuten. Das einzig Positive ist, dass hier sehr viel an den Schulen gemacht worden ist. Ich bin heilfroh, wenn ich hier wieder wegziehen kann.

Sabine Viti, Quickborn

Bitte mehr Ehrlichkeit

31. Januar: „Uetersens ‚Fuzo’ braucht neue Impulse“

Das Abendblatt fragt in seinem sehr ausgewogenen Bericht, in welche Richtung die Rosenstadt Uetersen steuert? Die Menschen in der Stadt diskutieren intensiv und offen über die mangelhafte örtliche Wirtschaftsförderung mit ihren fatalen Folgen und zunehmend über das in weiten Teilen ungepflegte, unattraktive und vernachlässigte Stadtbild. Exemplarisch am Beispiel der 1981 eingerichteten Fußgängerzone, in der die Zeit stehengeblieben scheint. Niemand benennt auch nur ein konkretes Ergebnis des angeblich permanenten jahrelangen Dialogs mit der Stadt über den beständigen Weiterentwicklungsprozess der Fuzo sowie erkennbare Ergebnisse von Wirtschaftsförderung-Workshops mit Kaufleuten und Vermietern. Informationen an die Presse? Fehlanzeige!

Die von einigen sogenannten örtlichen Meinungsträgern und einer in Teilen zerstrittenen Kaufmannschaft bemühte und strapazierte „Gemütlichkeit der Fuzo“ mit gutem und vernünftigem Geschäftemix und ihr angeblich sehr guter Ist-Zustand ( Kehrmaschinenchaos vergessen?) darf doch nicht für fehlende Weiterentwicklung und Modernisierungsstillstand herhalten und über offensichtliche Mängel hinwegtäuschen.

Wegsehen und Schönreden ist seit langem bei Verantwortlichen und Entscheidungsträgern in der Stadt Alltag und gängige Praxis. Konstruktive Kritik und ein breiter öffentlichen Diskurs sind seit vielen Jahren unerwünscht und werden mit allen Mitteln verhindert.

Wenn gerade in diesen Wochen des neuen Jahres die Bürgermeisterin und ihre Wirtschaftsbeauftragte im Schulterschluss mit den Spitzen des Uetersener Stadtmarketings und der örtlichen IHG in der Regionalpresse ein fern von der Wirklichkeit übereinstimmendes Fazit von Uetersen als attraktivem regionalen Einkaufsmagneten ziehen, muss die Frage erlaubt sein: Reden wir hier über Uetersen?

Ich wünsche mir mit vielen Gleichgesinnten und der großen schweigenden Mehrheit einfach mehr Ehrlichkeit, Interesse und Anstrengungen, weil zumindest mir unsere Heimatstadt viel bedeutet.

Ulf Lüders, Uetersen