20 Viertklässler wurden im vergangenen halben Jahr an der Grundschule Bickbargen in Halstenbek zu Streitschlichtern ausgebildet.

Halstenbek. Kürzlich nahmen sie ihre Arbeit als Konfliktlotsen auf. Sechs Monate lang hatten vier Lehrern die Streitschlichter auf ihre Aufgaben vorbereitet. Eine Stunde in der Woche übten sie nach dem Unterricht, wie Konflikte gelöst werden können.

„Die Konfliktlöser klären alltägliche Streitigkeiten, zum Beispiel beim Fußball in der Pause“, sagt Lehrerin Janin Mewes, die das Projekt mit drei Kollegen betreut. Anhand von Rollenspielen und einem strukturierten Ablauf wurden die Kinder zu Konfliktlotsen (Kolos) ausgebildet. „Die Kinder sind stolz und sehr engagiert“, sagt Mewes. Sie agierten zwar unter Aufsicht, aber vieles würden sie auch selbstständig tun, wie zum Beispiel in den Pausen Gespräche mit Streithähnen führen.

„Das Konzept sieht fünf Phasen vor“, erklärt Mewes. In der ersten gehe es um die Begrüßung und darum, die Situation zu erkennen. „Dann berichten die Streithähne, was passiert ist. In der dritten Phase geht es um die Gefühlsebene. Die Schüler sollen erzählen, wie es ihnen beim Streit ging“, sagt Mewes. In der vierten Phase gehe es darum, eine Lösung für das Problem zu finden, bevor im letzten Schritt die Verabschiedung erfolge und ein Abschluss gefunden werden solle.

Die Schüler konnten sich als Streitschlichter bewerben, die Auswahl wurde von den Klassenlehrern getroffen. „Bisher klappt alles ganz gut, wir sind aber noch nicht lange genug dabei, um schon ein Fazit ziehen zu können“, sagt Mewes. Pro Halbjahr sollen in Zukunft zehn bis 20 Drittklässler zu Konfliktlotsen ausgebildet werden. Auch der Rest der Lehrerschaft soll dementsprechend ausgebildet werden.