Westumgehung nicht opfern

25./26. Januar „Pinneberger Rat vertagt Entscheidung, wie viele Millionen für die Schulsanierung ausgegeben werden“

Bei allem Verständnis für die Verärgerung von Eltern über Versäumnisse der letzten Jahre bei der Instandhaltung von Schulen darf aber ein äußerst wichtiges Projekt für die Fortentwicklung Pinnebergs nun nicht zum Opferlamm erhoben werden: Die Westumgehung. Pinneberg braucht die Westumgehung dringend, um endlich weitere, optimal in die Infrastruktur eingebundene Gewerbegebiete zu generieren. Dadurch können Einnahmequellen erschlossen werden, die bisher gefehlt haben, was nicht zuletzt zur desolaten Finanzlage der Stadt beigetragen hat.

Wäre die Umgehung nicht mit zum Teil aberwitzigen Argumenten der Gegner solange verhindert worden, wäre sie schon da und würde ihren Teil zur Sanierung des Haushalts beitragen – ist aber leider nicht so!

Ebenso dürfen die Hoffnungen vieler Tausend Menschen aus Pinneberg, die eine erhebliche Verkehrsentlastung des innerstädtischen Verkehrs wünschen und durch die Westumgehung erwarten, nunmehr vor dem Hintergrund der Diskussion um notwendige Schulsanierungen nicht einfach verworfen werden. Der stark gestiegene Massen- und Lastverkehr im Bereich Elmshorner Straße, Hochbrücke, Mühlenstraße, Berliner Straße, Damm und letztlich auch Thesdorfer Weg hat über die Jahre für die dort lebenden Menschen eine Lebenssituation an der Grenze des Erträglichen gebracht – und das ohne Chance auf eine Lärmschutzwand! Diese Straßenzüge sind übrigens auch wichtige Pinneberger Schulwege, auf denen die Sicherheit der Kinder aktuell nicht gerade zum Besten gestellt ist!

Nach der gerichtlichen Bestätigung der Planfeststellung nach so vielen Jahren des Wartens darf dieses Projekt einfach nicht mit einer Verschiebung der Prioritäten wieder auf Jahre ans Ende möglicher Realisierungen gerückt werden. Das wäre äußerst kurzsichtig.

Im Übrigen darf nicht vergessen werden, dass die erheblichen Fördergelder des Landes für die Westumgehung zweckgebunden sind und keinesfalls in andere Sanierungsbereiche umgelenkt werden dürfen. Die zu „verschenken" durch einen Verzicht auf den Straßenbau wäre schon mehr als grob fahrlässig.

Uwe Kleinig, Pinneberger-Westumgehung-jetzt e.V.