Helgoland ist Basis des neuen Rettungs-Hubschraubers. Erster Einsatz war erfolgreich

Helgoland. Sieben Offshore-Windparks im Seegebiet zwischen Helgoland, Amrum und Sylt entstehen in den nächsten zwei Jahren. Davon bilden drei das sogenannte Helgoland-Cluster – etwa 40 Kilometer westlich Amrums und etwa 30 Kilometer nördlich der einzigen deutschen Hochseeinsel. Die anderen vier Windpark-Projekte liegen zwischen 35 Kilometer und etwa 80 Kilometer westlich von Sylt. Mit einer Gesamtleistung von 288 Megawatt wird der E.on Windpark Amrumbank West nach seiner Fertigstellung rund 300.000 deutsche Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgen.

Bis es jedoch soweit ist, werden mehrere Hundert Mitarbeiter damit beschäftigt sein, den Windpark aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Die medizinische Versorgung von Offshore Windparks stellt hohe Anforderungen an Konzepte und Verfahren. Die Northern HeliCopter GmbH hat daher seit wenigen Tagen einen Rettungshubschrauber auf Helgoland stationiert.

Um bei Notfällen den entscheidenden Faktor Zeit nicht aus den Augen zu verlieren, müssten alle Phasen der Rettung optimal aufeinander abgestimmt sein, so Frank Zabell, Geschäftsführer der Northern HeliCopter. Mit der Stationierung des Helicopters sei es möglich, die Anflugzeit in den Windpark enorm zu verkürzen und so für die Offshore-Arbeiter ein Versorgungsniveau sicherzustellen, das dem an Land sehr nahe komme. Zabell: „Während Anflüge vom Festland etwa 30 bis 35 Minuten dauern, sind wir von Helgoland aus in etwa neun Minuten mit unserem notfallmedizinischen Team vor Ort.“

Schwer verletzter Arbeiter wurde bei Windstärke 8 von Schiff geborgen

„Helgoland wird eine zentrale Rolle bei der Versorgung der Offshore-Windparks im Helgoland-Cluster einnehmen. Die Offshore-Windenergie bietet für die Gemeinde Helgoland neue Perspektiven. Dazu zählt in gleichem Maße die Sicherheit der Offshore-Arbeiter. Daher haben wir der Stationierung eines eigens für die Offshore-Luftrettung konzipierten Rettungshubschraubers zugestimmt“, so Jörg Singer, Bürgermeister der Gemeinde Helgoland.

Der erste Einsatz des Helgoländer Rettungshubschraubers – ein schwerer Arbeitsunfall – war bereits auf einem Errichterschiff etwa 100 Kilometer von der Küste entfernt notwendig. Ein Arbeiter hatte sich schwer verletzt und musste bei eisigen Temperaturen und bei Windstärke 8 über die Rettungswinde geborgen und in eine Klinik am Festland gebracht werden.

Dank des schnellen Eintreffens der Rettungscrew von Helgoland konnte der Verletzte nach wenigen Minuten schon professionell versorgt werden und war 45 Minuten nach dem Alarm im Krankenhaus. Ein Rettungshubschrauber vom Festland hätte alleine für den Anflug zur Einsatzstelle etwa 35 Minuten gebraucht.