Alles schien wie in den Vorjahren. Derselbe Ort, das gleiche Lokal und wieder Neujahrsempfang bei der FDP.

Prisdorf. Doch einer fehlte. Landesvorsitzender Wolfgang Kubicki, der sonst Dauergast im Prisdorfer Campana war, ließ sich diesmal nicht blicken. Dafür hatte Kreischef Günther Hildebrand die junge Fraktionschefin der FDP in der Hamburger Bürgerschaft, Katja Suding, in den Vorort Pinnebergs geholt.

So war es Sudings Aufgabe, die 150 geladenen Gäste vor dem Essen mit liberaler Politik-Rhetorik zu unterhalten. Das gelang dem Hamburger Shooting-Star recht gut. Suding verriet, dass sie vor zehn Jahren noch nicht der FDP angehörte. Die Partei habe den Begriff der Leistungsträger der Gesellschaft lange zu eng ausgelegt. „Leistungsträger ist auch der Erwerbslose, der sich die Finger wundschreibt, um wieder in Lohn und Brot zu kommen.“ Kein gutes Haar ließ sie an der Großen „teuren“ Koalition, die die Verschuldung weiter in die Höhe treibe und die Bürgerrechte einschränke, weil sie die Vorratsdatenspeicherung einführe, die die FDP erfolgreich verhindern konnte. Geschenke gab es auch. Gerd Pein, 89, Gründungsmitglied der FDP in Appen und HSV-Fan, wurde für 60 Jahre Parteimitgliedschaft mit einer Wundertüte seines Lieblingsvereins geehrt. Und Lutz Philippeit von der Raboisenschule erhielt 1000 Euro, die die Gäste für den neuen Schulhof spendeten.