Nach Protesten ändert die Gemeinde Vorgaben zur Höhe und Lage des Gebäudes

Rellingen. Die Neubebauung des ehemaligen Grundstücks von „Schmidt’s Weinstuben“ am Rellinger Markt fällt eine Nummer kleiner aus. Im Ausschuss für Bauwesen und Umwelt stellte Bauamtsleiter Tom Rasmussen am Dienstagabend vor etwa 50 Bürgern eine überarbeitete Version für die Änderung des B-Plans 37 Am Markt vor. Im Gegensatz zur Version aus der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung Ende November ist der Baukörper im alten Rellinger Ortskern deutlich geschrumpft und auch die Anordnung des Neubaus auf dem Grundstück geändert worden. Das überzeugte zumindest die Politiker, die den Aufstellungsbeschluss für die B-Plan-Änderung fassten.

Der Streit hatte sich an dem 2011 fertiggestellten Großprojekt der Baugesellschaft Adlershorst entzündet. Die Firma hatte gegenüber von „Schmidt’s Weinstuben“ auf engstem Raum ein Wohnensemble errichtet, das in Rellingen spöttisch „Klein Manhattan“ heißt. Die Gebäude umfassen drei Vollgeschosse zuzüglich Staffelgeschoss. Diese Maße hatte Rasmussen für das Areal der Weinstuben übernommen.

Nach den Protesten von November ruderte er zurück: Nun soll das Gebäude im vorderen Bereich lediglich zwei Etagen plus Staffelgeschoss umfassen, im hinteren Bereich sind lediglich zwei Vollgeschosse zulässig. Im Gegensatz zur ersten Version soll der Neubau nicht mehr direkt an der Straße, also auf der Grundfläche der 2012 abgerissenen „Schmidt’s Weinstuben", platziert werden. „Wir haben die Baulinie um 1,5 Meter nach hinten verschoben“, so Rasmussen. Vom Tisch ist auch eine mögliche Verlegung der Straße Birkengrund. Um die Parksituation zu entkrampfen, soll der Bau einer Tiefgarage zwingend festgeschrieben werden.

Das Erdgeschoss ist Gewerbe, die übrigen Stockwerke Wohnen oder Büros vorbehalten. „Wir haben eine offene Diskussion mit den Anwohnern geführt. Ich habe das Gefühl, dass wir Konsens erzielen konnten“, so Bauausschusschef Eckhard Schlesselmann, CDU. Die Fläche sei einer der sensibelsten Punkte der Gemeinde. „Wir sprechen aber nur über die Hülle“, so Schlesselmann. Die Gemeinde mache die Vorgaben. Wie das Gebäude aussehen werde, obliege dem Eigentümer, dem Rellinger Logistikunternehmer Thomas Pötzsch. Der war bei der Sitzung nicht anwesend.