Geschichtswerkstatt zeigt in einer Ausstellung zur Ortsgeschichte historische Flurkarten im Rathaus der Stadt

Quickborn. Wer sich für die Ortsgeschichte der Stadt Quickborn interessiert, sollte sich diese Ausstellung im Quickborner Rathaus ansehen. Dort zeigt die Geschichtswerkstatt, die sozusagen ehrenamtlich das Stadtarchiv betreibt, historische Flurkarten im Original aus dem Jahr 1904. Sie basierten auf Daten aus dem Jahr 1871, sagt Irene Lühdorff von der Geschichtswerkstatt. Damit der Betrachter die einzelnen Flurkarten besser versteht und sofort weiß, wo er sich befindet, hat sie diese mit reichlich Bildmaterial versehen.

Beispielsweise sei die alte Viehtränke am Harksheider Weg/Ecke Schulweg aufgeführt, der die Stadt Quickborn ihren Namen verdankt, erklärt die Heimatforscherin, die viele Jahre die Volkshochschule geleitet hatte. So verstand man früher unter dem Begriff Quick nicht den schnellen Erfolg, den es ohne großen Aufwand zu erzielen gelte, wie die Wirtschaftswissenschaft sagt. Vielmehr war damit die lebendige Habe eines Landwirts gemeint, wozu auch ein Brunnen gehörte. Dieser ziert heute noch als zentrale Figur und sprechendes Symbol für den Ortsnamen das Wappen Quickborns, das 1323 erstmals erwähnt und 1974 zur Stadt erklärt wurde. Der Ortsname bedeutet wörtlich übersetzt „lebender Born“ oder „schnell sprudelnde Quelle“. Die alten Flurkarten sind im Originalmaßstab zu sehen und zeigen auch die alte Munitionsfabrik in Quickborn-Heide. Dort wurde im Ersten Weltkrieg für die Front produziert. Im Jahr 1917 explodierte die Fabrik plötzlich, was 115 Arbeiterinnen das Leben kostete.

Die Flurkarten-Ausstellung läuft bis zum 28. Februar und kann während der Öffnungszeiten des Rathauses im Foyer besichtigt werden. Die Geschichtswerkstatt widmet sich seit 20 Jahren der Aufarbeitung der Ortsgeschichte Quickborns. Die Heimatforscher haben zahlreiche Schriften und Ausstellungen mit Dokumenten und historischen Bildern unter anderem zur Kieler Straße, der AKN, der Schokoladenfabrik und dem Himmelmoor zusammengetragen.