Anwohner schließen sich wegen geplanter Erweiterung von Gewerbegebiet zusammen

Halstenbek. Die geplante Erweiterung des Gewerbegebiets am Halstenbeker Verbindungsweg schlägt weiter hohe Wellen. Anwohner aus den umliegenden Straßen haben am vergangenen Montagabend eine Bürgerinitiative (BI) mit dem Namen „Pro Lebensqualität“ gegründet, um gemeinsam für ihre Interessen zu kämpfen. Mehr als 60 Bürger kündigten nach Angaben der BI an, sich in dieser zu engagieren.

Ziel der Bürgerinitiative sei es, sicherzustellen, dass die Wohn- und Lebensqualität in den Straßen Haselweg, Verbindungweg und Lindenhof erhalten bleibe. Dies schließe eine Erweiterung des Gewerbegebietes aus, wie sie derzeit von der Gemeinde vorgesehen sei. Halstenbeks Kommunalpolitiker hatten Mitte Dezember mit deutlicher Mehrheit im Gemeinderat dafür gestimmt, dass die Gemeinde ein Grundstück in dem Gebiet kauft und dieses sofort an einen örtlichen Betrieb weiterreicht, der sich dringend erweitern muss. Die Transaktionen sollen noch in diesem Jahr erfolgen.

Nach Meinung der Anwohner hat bereits die bisherige Ansiedlung von Gewerbe zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen im angrenzenden Wohngebiet geführt. Die errichteten Gebäude seien massiv in ihrer Größe. Einrichtungen zum Objektschutz wie Zäune und Lichtstrahler würden Gefängnishof-Charakter vermitteln. Weitere Probleme seien Lärm und eine überlastete Verkehrsinfrastruktur.

„Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Verantwortlichen in der Gemeinde weder fundierte Ortskenntnisse noch verlässliche Zahlen zur Verkehrssituation im betroffenen Gebiet besitzen und zudem die entsprechenden Hinweise der Anwohner beharrlich ignorieren“, sagt BI-Mitinitiator Peter Schumacher. Die Bürgerinitiative fordert die Gemeinde auf, mit den Anwohnern in einen Dialog zu treten, die Folgen der bisherigen Gewerbeansiedlung abzumildern und ein neues Konzept für das Wohngebiet vorzulegen. „Sollte die Gemeinde an den bisherigen Planungen für eine Gebietserweiterung festhalten und den frühzeitigen Dialog mit der Bürgerinitiative ablehen, so wird die Bürgerinitiaitive alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um weitere Gewerbeansiedlung zu verhindern.“

Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann hofft, dass es der BI gerade nicht um Verhinderung geht. Grundsätzlich sei es gut, einen klaren Ansprechpartner zu haben. Das sei mit der BI nun der Fall. „Wir überlegen uns genau, wie wir die Menschen bei wichtigen Entscheidungen mitnehmen können“, sagt sie. Dies hätte auch die frühzeitige Einbindung der Bürger beim Thema Verbindungsweg im Bauausschuss gezeigt. Die nächste Sitzung des Gremiums ist für Dienstag, 21. Januar, geplant.