Der Landrat besucht zum Anfang des Jahres gut ein Dutzend Neujahrsempfänge in Stadt und Land

Kreis Pinneberg. So wie das Feuerwerk zum Jahreswechsel gehört, wird das neue Jahr vielerorts mit einem Neujahrsempfang eingeläutet. Diverse Städte laden in diesen Januartagen ihre Bürger in die Rathäuser ein, um auf 2014 anzustoßen und in lockerer Atmosphäre über alle Parteigrenzen und Gesellschaftsschichten hinweg ins Gespräch zu kommen und sich über die Vorsätze und Projekte für dieses Jahr zu unterhalten.

Allein an diesem Sonntag veranstalteten Wedel, Pinneberg, Uetersen, Schenefeld sowie die Gemeinden Hetlingen, Bilsen und Klein Nordende einen solchen Empfang. Der Kreisjugendring begrüßte ebenfalls zahlreiche Gäste in der Barmstedter Jugendbildungsstätte. Auch die Parteien, wie vorige Woche CDU und SPD, Verbände, Unternehmen und selbst Kirchengemeinden beteiligen sich an diesem Empfangsmarathon.

Dies entwickele sich regelrecht zu einem „Neujahrsempfangs-Hopping“, sagte Pastor Andreas-Michael Petersen auf dem gemeinsamen Empfang der Kirchen- und der politischen Gemeinde in der Haselauer Dreikönigskirche. „Das ist nicht negativ gemeint“, betont der Geistliche auf Nachfrage des Abendblatts. „Das ist nur eine Beschreibung, wie es ist.“

Wer bei der Fülle an Terminen und Empfängen den Überblick behalten oder gar möglichst viele besuchen möchte oder müsse, wie dies für Abgeordnete von Kreis, Land und Bund gelte, dem bleibe praktisch nichts anderes übrig, als schnell von Ort zu Ort zu springen. „Das ist wie bei einem Frosch, den man beim Hüpfen über den Teich beobachtet. Da genießt man es, in aller Ruhe am Ufer zuzusehen, während es den ja auch freut.“

Einer, für den dieser Spagat gilt, möglichst wenige Empfänge zu verpassen und Präsenz zu zeigen, ist Landrat Oliver Stolz. Gut ein Dutzend dieser Veranstaltungen sucht er in diesen Tagen auf. Die am Sonntag in Schenefeld und in Barmstedt beim Kreisjugendring waren seine Empfangsbesuche Nummer sieben und acht innerhalb einer Woche. Sein erster war der in seinem Wohnort Kummerfeld eine Woche zuvor. „Da bin ich aber Privatperson“, sagt Stolz.

Das sei natürlich anders, wenn die Kreistagsparteien rufen, wo er sich unbedingt sehen lassen wolle, sagt der Kreisverwaltungschef. Zwar werde auf diesen Empfängen eher selten über das tägliche politische Geschäft gesprochen. Aber Kontakte könnten gepflegt oder angebahnt werden wie seinerzeit beim Empfang im Pinneberger Rathaus, wo er den Investor Michael Demandt, der das Kreishaus-Areal mit Wohnungen bebaut, mit Verwaltung und Politik zusammenbringen konnte.

„Ein Must-Have-Termin“ sei auch der Empfang beim Hamburger Abendblatt im Atlantic-Hotel, sagt Stolz. „Da gehe ich regelmäßig hin.“ Die Bürgermeister-Kollegen aus dem Kreis Pinneberg seien auch jedes Mal fast alle vertreten. „Da kann man den Zeitgeist fürs ganze Jahr abgreifen“, sei seine Erfahrung, sagt Stolz. „Ich finde es spannend, welche Botschaft man da erfährt.“ So habe ihn beeindruckt, wie deutlich Chefredakteur Lars Haider in seiner Ansprache Partei ergriff für die Polizei und gegen die Straßenschlachten um die Rote Flora. „Das fand ich stark.“ „Ein Highlight für mich ist auch immer der Empfang bei der VR Bank Pinneberg“, sagt Stolz. Auch wenn er dieses Jahr nicht dorthin kommen konnte, weil der Empfang sich zeitlich mit dem des SPD-Kreisverbandes in Uetersen überschnitt. „Da finde ich es immer wieder erstaunlich, wie viele Gespräche man mit Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen führt.“ Der beim Kreisjugendring sei für ihn ein willkommener Pflichttermin, sagt Stolz. „Der Kreisjugendring hat allein schon für seine Arbeit Aufmerksamkeit verdient.“

Koordiniert werde diese Terminfülle zwischen ihm und seiner Büroleiterin Susanne Jansen. Dabei spreche er sich auch mit Kreispräsident Burkhard E. Tiemann ab, der den Kreis zum Beispiel auch beim Neujahrsempfang der Landesregierung in Kiel vertrat, während Landrat Stolz den Unternehmensverband-Nord in Hamburg besuchte.

Er genieße diese Gespräche in lockerer Runde, betont Stolz. Sie böten die Chance, Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen und Impulse zu geben. „Das Jahr beginnt so immer etwas entspannt. Die eigentliche Arbeit fängt dann meist in der zweiten Januarhälfte an.“ Einen eigenen Neujahrsempfang sollte der Kreis Pinneberg deshalb aber nicht einführen, winkt Stolz ab. „Das muss nicht sein. Wir haben genug Empfänge.“