Vertrag zur Berufsberatung unterzeichnet. Kreis Pinneberg wird damit Vorreiter im Land

Uetersen. Die Agentur für Arbeit Elmshorn und die Rosenstadtschule in Uetersen haben am Freitag einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die Zusammenarbeit zwischen der Berufsberatung der Agentur für Arbeit und der Schule besiegelt. Die Uetersener Schule ist damit die achte Schule im Kreis Pinneberg, die einen solchen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat.

Uwe Schäfer, Teamleiter der Berufsberatung bei der Bundesagentur für Arbeit in Elmshorn, erklärte, dass der Kreis Pinneberg damit wohl die Vorreiterrolle in Schleswig-Holstein einnehme. Schäfer sagte, dass ihm kein anderer Landkreis im Bundesland bekannt sei, der eine derart flächendeckende Versorgung von Schülern bei der Berufsberatung anbiete.

Bisherige lockere Zusammenarbeit wird für die Zukunft vertraglich geregelt

Dass diese Kooperationen sinnvoll seien, unterstrich Wolfgang Balasus, Rektor der Rosenstadtschule. In Zeiten einer Informationsflut sei es sinnvoll, den Schülern von Haupt- und Realschulen sowie Gesamtschulen bei der beruflichen Orientierung zu helfen. Die Rosenstadtschule hatte bislang testweise mit der Agentur zusammengearbeitet. „Nun wird die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre vertraglich geregelt“, sagte Balasus. In den vergangenen Jahren habe die Schule durch die Kooperation erreicht, dass kaum ein Schüler nach Abschluss der Schule unversorgt bleibe. „Früher gab es auch zehn bis 15, die nach der Schule unversorgt waren. Das gab den Lehrern Kopfschmerzen“, so Balasus.

Klassenweise werden die Schüler von nun an regelmäßig jeweils zwei Stunden pro Woche sowie zusätzlich jeweils zwei Stunden im Berufsinformationszentrum beraten. Mit der Kooperationsarbeit sollen die Schüler einerseits einen besseren Überblick über das Berufangebot erhalten, andererseits die Anforderungen für die einzelnen Berufe kennenlernen. Hier gebe es teilweise starke Diskrepanzen zwischen den von Schülern erwarteten und den realen Anforderungen für einzelne Berufe.

Schüler sollen mehr Eigeninitiative bei der Berufswahl entwickeln

Auch wenn die Beratung der knapp 700 Schüler der Rosenstadtschule intensiviert werde, solle vermieden werden, die Schüler zu stark an die Hand zu nehmen. Es müsse darauf geachtet werden, dass nicht zu viel beraten werde und die Eigeninitiative der Schüler dadurch verschwinde. Ein gewisses Maß an Eigeninitiative müsse bei der Berufsorientierung gefordert werden. „Wir können die Schüler nicht durch das Leben tragen“, sagte Balasus. Eltern seien aufgefordert, sich zwar für das berufliche Wohl der Kinder zu interessieren und sie zu beraten, jedoch dürften sie die Kinder nicht zu stark behüten. Dies sei kontraproduktiv, wenn es um die Entwicklung von Eigeninitiative bei Jugendlichen gehe.