Der Sieger des Vergabeverfahrens für den Neubau des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums in Halstenbek steht fest.

Halstenbek. Zweieinhalb Wochen vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung am 27. Januar hat die Verwaltung in einer Vorlage an die Politik Ross und Reiter genannt – und damit einiges an Unbehagen ausgelöst. Das beste Angebot für den Neubau der Bildungseinrichtung legte der Baukonzern Hochtief vor – jene Firma, die als Generalunternehmer der Elbphilharmonie in die Schlagzeilen geraten ist. Ein Name, der in Halstenbek, wo das „Knick-Ei“-Debakel noch immer präsent ist, nicht für Begeisterung sorgt.

Und auch die Baukosten, die Hochtief für das Projekt in Öffentlich-Privater-Partnerschaft (ÖPP) ansetzt, machen den Politikern zu schaffen. Dem Vernehmen nach würden 21 Millionen Euro in den Neubau der Schule fließen. 2011, als erstmals grob die Kosten für das Projekt geschätzt wurden, kam man auf 16,6 Millionen Euro. 2012, als das um die Büchereizweigstelle erweiterte Raumprogramm feststand und die Gemeinde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gab, lag das Kostenvolumen bei 18,9 Millionen Euro. Rechnet man allerdings die übliche Kostensteigerungsrate von drei Prozent pro Jahr und die Projektdauer bis 2016 ein, relativiert sich die Summe von 21 Millionen Euro.

Wie aus eingeweihten Kreisen zu erfahren ist, war das Hochtief-Angebot mit Abstand das beste des gesamten Bieterverfahrens, dessen Hauptkriterium der Preis war. Zwar soll es Anbieter mit geringeren Baukosten gegeben haben, die jedoch eine schlechtere Bauqualität zugrunde gelegt hätten. Das wiederum hätte auf die Lebensdauer des Gebäudes gerechnet zu einem höheren Betriebs- und Sanierungsaufwand geführt. Das Bieterverfahren verpflichtet die Gemeinde, dem besten Anbieter den Zuschlag zu erteilen. Nur aus wichtigem Grund kann das Verfahren abgebrochen werden. Dann wäre die Gemeinde eventuell schadenersatzpflichtig – und sie müsste neu ausschreiben, was zu einem erheblichen Zeitverlust führen würde.