Im Jahr 2014 wird im Amt Pinnau viel gebaut, aber nicht alle Projekte sind einfach. Überlegungen zum Beitritt zur AktivRegion Holsteiner Auenland

Im Amt Pinnau soll im neuen Jahr viel neu geschaffen werden. Während die Kommunen Borstel-Hohenraden, Ellerbek, Kummerfeld und Tangstedt sich bereits stark in Sachen Krippenplatzversorgung engagiert haben und nur noch kleinere Anpassungen vornehmen wollen, will die Amtsgemeinde Prisdorf in diesem Jahr kräftig neue Plätze für die Kinderbetreuung schaffen. Angegangen werden soll auch die Erschließung eines Neubaugebietes, damit die Grundstücke noch dieses Jahr an Neubürger verkauft werden können.

Gebaut werden soll auch in Kummerfeld. „Dort ist ein Wohnungsbaugebiet in der Mache, auch kleinere Gewerbeflächen sind in der Arbeit“, sagt Detlev Brüggemann, Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Pinnau. In Borstel-Hohenraden werde in diesem Jahr viel Bewegung einkehren. Seit dem Machtwechsel bei der Kommunalwahl, die CDU und die Freien Wähler hatten das Ruder übernommen, herrsche dort eine regelrechte Aufbruchstimmung, erklärt Brüggemann.

Komplexer Verkehrsknotenpunkt erfordert detaillierte Planungen

Ein neues Wohngebiet mit etwa 40 Wohneinheiten entstehe an der Dorfstraße, auch neue Gewerbeflächen wolle die Gemeinde erschließen, am liebsten an der A23. „Das wird vermutlich nicht leicht wegen der Lage der L76, der Autobahnauffahrt und der Pinneberger Westumgehung“, sagt der Verwaltungsbeamte. Um den komplexen Verkehrsknotenpunkt zu lösen, die Autobahnanschlussstelle zu verlegen und ein knapp 15 Hektar großes Areal für Unternehmensansiedlungen zu installieren, bedürfe es einer Menge detaillierter Planungen, auch mit der Stadt Pinneberg, dem Land und dem Bund. „Das ist ein ganz dickes Brett“, sagt Brüggemann.

Weniger Kopfschmerzen werden die Ellerbeker und Tangstedter Bauvorhaben den jeweils zuständigen Politikern und Verwaltungsexperten bereiten. In Ellerbek sollen mehrere kleine Wohngebiete geschaffen werden und der Neubau der Feuerwehr laufe planmäßig. In Tangstedt seien ebenfalls nur kleinere Wohnbaugebiete in der Mache. Dafür sei das Thema Breitband immer noch hochaktuell für die Gemeinde. Sie hofft, von einer Versorgung Rellingens mit Breitbandanschlüssen profitieren zu können und quasi in einem Schwung mit versorgt werden zu können.

Relativ entspannt sieht es bei den Finanzen der Gemeinden aus. Lediglich Borstel-Hohenraden habe mit einem Minus in der Kasse zu kämpfen, alle anderen Gemeinden seien gut aufgestellt, auch wegen der sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen. Tangstedt verfüge von allen Gemeinden derzeit über das größte Eigenkapital. Doch auch wenn gut gewirtschaftet worden sei: In diesem Jahr werden sich die Politiker wohl dennoch ausgiebig mit Haushaltsplänen befassen müssen: Weil die Kommunen 2009 die doppische Haushaltsführung ohne Eröffnungsbilanzen eingeführt hatten, werden erst jetzt die Jahresabschlüsse für die Jahre 2010 bis 2013 vorgelegt.

Der bereits bestehenden AktivRegion Holsteiner Auenland will das Amt Pinnau am liebsten sofort beitreten, doch es gibt Bedenken von Seiten des Landes, weil die zu fördernde Region dann zu groß werden und damit unter Umständen Ansprüche auf Fördergeld verlieren könnte.

„Wir wollen daher schauen, wo wir mitmachen können“, sagt Brüggemann. Denn ein Beitritt sei günstiger als eine Neugründung einer separaten AktivRegion. Zum Frühjahr solle ein Beschluss vorliegen.